Das «Golden Eye» bereitet sich für Reha-Patienten vor

Donald Trumps Davoser Absteige wird ab April zu einem Reha-Zentrum, zumindest teilweise und vorübergehend.

, 17. März 2020 um 11:04
image
  • reha
  • spital
  • hochgebirgsklinik davos
Das «Intercontinental» in Davos, auch  bekannt als Golden Eye, kennen Aussenstehende als Absteige von US-Präsident Donald Trump während des Weltwirtschaftsforums (WEF). Genau dieses Luxushotel bereitet sich darauf vor, Reha-Patienten aufzunehmen. Nicht wegen des gefährlichen Coronavirus, wie man spontan meinen könnte, sondern um Bewohnerinnen und Bewohnern der Hochgebirgsklinik Davos (HGK) ein provisorisches Zuhause zu bieten.

Bagger am Wolfgang

Denn bei der HGK am Wolfgang werden im April die Bagger auffahren. Die Klinik mit ihren 160 Betten für Erwachsene und 30 Betten für Kinder und Jugendliche wird komplett renoviert und ausgebaut. Direkt beim Haupteingang der Hochgebirgsklinik sollen zwei Anbauten mit Therapieräumen erstellt werden. Zudem sind zusätzliche Patientenzimmer geplant.

Noble Ausstattung

Für die Bewohner eine Zumutung. Deshalb werden zumindest die Erwachsenen im Interconti untergebracht. Das IC stellt dazu 216 Zimmer auf vier Stockwerke zur Verfügung. «An der noblen Ausstattung jener von den Reha-Patienten genutzten Hotelzimmer werde nichts verändert», scheibt die «Südostschweiz». 

Gegessen wird im «Studio Grigio»

Zudem habe die Hochgebirgsklinik für denselben Zeitraum auch das im obersten Hotelgeschoss beheimatete Restaurant «Studio Grigio» samt Küche übernommen, wo die Reha-Patienten verköstigt werden. Die Mitarbeitenden des Interkontis sind freilich nicht involviert, ausser bei technischen Belangen. Der Betrieb wird von der HGK sichergestellt.

35 Jahre nach der Basler Heilstätte

Die ganze Geschichte hat noch einen nostalgischen Anstrich: Die «Davoser Zeitung» erinnert daran, dass auf dem Gelände des Goldenen Eis einst die Basler Heilstätte befand: Rund 35 Jahre, nachdem der letzte Patient die Klinik verliess, sollen an diesem Ort wieder Heilungsbedürftige genesen.»
image
Die Hochgebirgsklinik Davos wird umgebaut und renoviert. | cch

Kühnes Medizincampus

In der Hochgebirgsklinik Davos ist einiges los. Da stehen intensive Bauarbeiten an, obschon erst im letzten September auf dessen Areal ein Medizincampus eingeweiht werden konnte. Möglich gemacht wurde der Campus durch den Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne, der fünf Jahre zuvor die entsprechenden Liegenschaften kaufte.
Der Campus beherbergt drei Institutionen: das «Christine Kühne - Center for Allergy Researched Education», die Hochgebirgsklinik sowie das «Schweizerische Institut für Allergie- und Asthmaforschung». 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Reha: Aus Vamed wird Vitrea

Die Vamed-Gruppe tritt künftig unter dem Markennamen Vitrea auf. Das Unternehmen plant eine Wachstumsstrategie – Klinikkäufe nicht ausgeschlossen.

image

Reha-Gruppe startet Doktoratsprogramm

Die Kliniken Valens starten eine Kooperation mit der Universität in Liechtenstein: Ab sofort können ihre Fachleute berufsbegleitend zum «Dr. scient. med.» promovieren.

image

Neuropsychologie bei VAMED: Vielfalt mit Sinn

In den Rehakliniken von VAMED Schweiz vereinen erfahrene Neuropsychologinnen und Neuropsychologen sowie junge Talente ihr Wissen, um Menschen mit neurologischen Erkrankungen durch Diagnostik, Therapie und psychologische Begleitung zurück ins Leben zu führen.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

CEO-Wechsel in der Hochgebirgsklinik Davos

Evelyne Wirz Eberle wird 2026 nach mehr als fünf Jahren an der Spitze der Hochgebirgsklinik Davos in den Ruhestand treten.

image

Zürich: Klinik Lengg startet ambulantes Therapiezentrum

Physio-, Ergo- und Logopädie, Ernährungsberatung, neuropsychologische Angebote – das Zentrum bündelt die wichtigen Disziplinen für die neurologische Rehabilitation.

Vom gleichen Autor

image

Bürokratie in der Reha - Jakob Stark kritisiert Bundesrat

Die Antwort der Regierung auf eine Interpellation zur Entlastung der Rehabilitation überzeugt kaum – Reformvorschläge bleiben vage, die Frustration wächst.

image

Das Kostenfolgemodell lässt auf sich warten

Der Ständerat überweist die Motion Wasserfallen an die zuständige Kommission. Man nennt dies Verzögerungstaktik.

image

«Die Angehörigenpflege darf nicht zu einem Geschäftsmodell werden»

Ambitionslos und verantwortungslos - die SP-Nationalrätin Ursula Zybach ist vom Bericht des Bundesrats enttäuscht.