Coronavirus: China lässt den Rest der Welt hoffen

Seit Montag dürfen die Bewohner der chinesischen Stadt Wuhan wieder arbeiten gehen. Die Metropole mit 11 Millionen Einwohnern ist der Ausgangspunkt der Pandemie.

, 24. März 2020 um 06:00
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Während die Covid-19-Infektionen in Europa weiter steigen, scheint in China der Alltag zurück zu kehren. Die strengen Massnahmen in den vergangenen Tagen werden gelockert: Grosse Unternehmen fahren die Produktion wieder hoch, Busse und Züge rollen wieder an, Kontrollpunkte und provisorische Spitäler sind abgebaut. Nach und nach dürfen auch wieder mehr Geschäfte und Restaurants öffnen.
Auch in Wuhan in der Provinz Hubei, dem Epizentrum der Coronavirus-Pandemie, dürfen die Menschen nach zwei Monaten Quarantäne wieder vor die Tür. Und seit Montag auch wieder zur Arbeit. Allerdings unter Auflagen: kein Fieber, eine Bescheinigung des Arbeitgebers und eine Gesundheitsbescheinigung. Das wird als «grüner Code» über eine Smartphone-App sichtbar gemacht.

Keine Ansteckungen innerhalb des Landes

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nährt jetzt die Zuversicht: «Wuhan macht dem Rest der Welt Hoffnung, dass selbst die schlimmste Situation gedreht werden kann», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gegenüber den Medien. 
Fünf Tage in Folge hat sich innerhalb des Landes angeblich niemand mehr neu mit dem Virus angesteckt, wie die nationale chinesische Gesundheitskommission berichtete. Alle am Sonntag gemeldeten 39 neuen Fälle seien von aussen ins Land eingeschleppt worden, heisst es. Insgesamt verzeichnete China mehr als 81'500 Infektionen und über 3'100 Covid-19-Todesfälle, die meisten davon in der Provinz Hubei.

Bereits im November Fälle in Europa?

Im Dezember wurde das neue Coronavirus erstmals in Wuhan festgestellt und deshalb als Ursprung des Virus genannt. Es ist aber noch unklar, woher auf der Welt das Coronavirus tatsächlich stammt. Denn es gibt jetzt auch Zweifel, ob Covid-19 nicht schon früher in Europa aufgetaucht war. 
So sollen einige Ärzte in Norditalien bereits im letzten November «seltsame Lungenentzündungen» festgestellt haben. Besonders bei älteren Menschen. Dies zumindest sagt Giuseppe Remuzzi, Direktor des Mario-Negri-Instituts für pharmakologische Forschung in Mailand. «Das könnte bedeuten, dass das Virus bereits zirkulierte, zumindest in der nördlichen Lombardei und noch bevor wir vom Ausbruch in China erfuhren», so Remuzzi in einem Interview mit dem US National Public Radio (NPR).
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