Das Kantonsspital Winterthur (KSW) schliesst das vergangenen Corona-Geschäftsjahr mit einem kleinen Gewinn von 1,7 Millionen Franken ab. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von über 29 Millionen Franken, wie das Spital am Dienstag mitteilt.
Insgesamt stieg der Aufwand von 523,7 auf 535,2 Millionen Franken um 2.2 Prozent. Die Erträge hingegen haben um knapp 3 Prozent von 552,8 auf 536,9 Millionen Franken abgenommen. Die Ebitda-Marge lag im Geschäftsjahr 2020 noch bei 6.2 Prozent. In der Vorjahresperiode hatte das KSW noch 10.6 Prozent erzielt.
Das Spital aus Winterthur führt das relativ schlechte Resultat vollumfänglich auf Erlösausfälle infolge des pandemiebedingten Behandlungsverbots und Mehrkosten wegen der Corona-Pandemie zurück.
Ambulantes Geschäft «deutlich» unter den Vorjahren
So brachen in der ersten Corona-Welle die stationären Behandlungen gegenüber der Vorjahresperiode um 30 Prozent ein; die ambulanten Behandlungen sogar um 40 Prozent. Mit insgesamt 26'885 stationär behandelten Patientinnen und Patienten verzeichnete das KSW gegenüber dem Vorjahr einen Patienten- und Umsatzrückgang von über 4 Prozent.
Der Ertrag aus dem ambulanten Bereich konnte zwar um 0,4 Prozent von 172,0 auf 172,7 Millionen Franken gesteigert werden. Diese Zunahme liege aber «deutlich» unter den Vorjahren, in denen die ambulanten Behandlungen im Durchschnitt jährlich über 7 Prozent zugenommen haben.
Keine Erlösausfallentschädigung
Der negative Corona-Effekt wird vom KSW als Covid-A-Spital zum grössten Teil «unternehmerisch» getragen, wie das Spital weiter mitteilt. Erlösausfallentschädigungen stehen im Kanton Zürich nur Spitälern zu, die im Unterschied zum Kantonsspital Winterthur einen Betriebsverlust ausweisen.
Kantonsspital Winterthur: Die Corona-Kosten im Detail
Insgesamt betragen 2020 die Corona-bedingten Netto-Erlösausfälle 20 bis 30 Millionen Franken. Hinzu kommen höhere Personalkosten von rund 6 Millionen Franken für die Behandlung der rund 600 Covid-Patienten, die Tests sowie zusätzliche Kosten im Umfang von 2 Millionen Franken für Schutzmaterial, Testinfrastruktur, Reinigung und externes Sicherheitspersonal. Corona-bedingte Zahlungen des Kantons Zürich für Aufbaukosten, die Schulung von IPS-Personal sowie das Führen einer Covid-Intensiv- und Bettenstation belaufen sich auf rund 3 Millionen Franken.