Patienten, die vom Kantonsspital Baselland Bruderholz zur Konkurrenz von Hirslanden in Münchenstein wechseln, müssen lange auf ihre Röntgenbilder, Laborergebnisse, CT- oder MRI-Befunde warten.
Der Transfer sei schneller, wenn die Patienten ihre Akten an die Privatadressen senden lassen und sie dann gleich selber mitbringen – als wenn das Kantonsspital die Papiere direkt an die Hirslanden-Klinik Birshof senden würde, schreibt die
«Basellandschaftliche Zeitung» mit Verweis auf entsprechende Schilderungen von Patienten.
Auch habe das Kantonsspital von «etliche(n) Birshof-Patienten» zwischen 30 und 50 Franken gefordert, um die Krankengeschichte auszuhändigen.
Angespanntes Verhältnis
Die Zeitung vermutet, dass ein gewisses Rivalenverhältnis zwischen dem Kantonsspital Baselland (KSBL) und der Privatklinik-Gruppe Hirslanden eine Rolle spiele.
Vor zwei Jahren wechselte fast die gesamte Chefetage der Kantonsspital-Orthopädie zur Privatklinik-Gruppe in Münchenstein.
Seither soll das KSBL den Patienten, die den abtrünnigen vier Kaderärzten folgen wollen, Steine in den Weg legen, heisst es.
Welche Rolle der Datenschutz spielt
Das Kantonsspital Baselland sagt gegenüber der Zeitung: «Die Weitergabe von Patientendaten/Patientenakten ist im KSBL klar geregelt und im Normalfall unproblematisch.»
Man kenne den Einzelfall nicht und könne dazu auch keine konkreten Angaben machen. Verzögerungen könne es aber geben, etwa, weil datenschutzrechtliche Bestimmungen eingehalten werden müssten.
Die Hirslanden-Medienstelle sagt, ihr sei der Fall ebenfalls nicht bekannt.