Wie es mit dem Standort des Kantonsspitals Baselland auf dem Bruderholz weitergehen soll, ist derzeit noch unklar. Zwar liegt das
Projekt für einen Teilneubau des Bruderholzspitals auf dem Tisch, ob dieses jemals umgesetzt wird, ist allerdings offen.
Die Baselbieter Regierung prüft aktuell zwei Varianten für die Spitalversorgung: Einerseits den Weiterbetrieb der bestehenden Standorte in Liestal und auf dem Bruderholz unter dem Modell «Fokus plus ambulant», andererseits die Schaffung eines komplett neuen Spitals auf der sogenannten «Grünen Wiese» in Pratteln. Eine alleinige Konzentration auf Liestal wird nicht weiterverfolgt. Laut Regierung wäre dieser Standort für viele Patienten aus der Agglomeration unattraktiv, wodurch ein Abfluss nach Basel drohe.
Beim Modell «Fokus plus ambulant» würden Liestal und Bruderholz mit ihren unterschiedlichen Profilen bestehen bleiben. Ergänzt werden sollen regionale Gesundheitszentren, vergleichbar mit dem bestehenden Zentrum in Laufen. Diese könnten sowohl vom KSBL als auch von privaten Trägerschaften betrieben werden.
Gesundheits-Campus
Würde das KSBL am Bahnhof Pratteln konzentriert, «wäre das freilich eine ganz andere Hausnummer», sagt Gemeindepräsident Stephan Burgunder (FDP) gegenüber der «
Basellandschaftlichen Zeitung». Ein solcher Campus könnte weit mehr als ein reines Akutspital umfassen.
Wie die «bz» weiter schreibt, habe die Ärztegesellschaft Baselland für die von ihr favorisierte Ein-Standort-Lösung bereits ein grobes Konzept vorgelegt: Geplant sind rund 250 Betten und ein ambulantes Behandlungszentrum, ergänzt durch eine Akutgeriatrie und eine Rehabilitation. Bestandteil dieser Campus-Idee wäre auch ein multifunktionales Hotel, in dem Übergänge zwischen Spitalaufenthalt und dem «Hospital-at-Home»-Konzept möglich sind.
«Wichtig für uns ist, dass ein solcher Campus keine verbotene Stadt ist», betont Burgunder. Das Areal müsse in die Umgebung integriert sein, Freiräume bieten und eine Durchwegung ermöglichen. Burgunder zeigt sich überzeugt, dass sich räumliche Lösungen finden lassen, die sowohl für das KSBL als auch für die Gemeinde gewinnbringend sind.
Gespaltene Interessen
Innerhalb des KSBL stösst die Ein-Standort-Variante vor allem bei der Ärzteschaft auf Zustimmung, während Pflegefachpersonen mehrheitlich den Status quo mit zwei Standorten bevorzugen. Auch in den Gemeinden rund um Liestal regt sich Widerstand: Sie wollen ihr Spital in der Region erhalten.
Die Baselbieter Regierung plant, bis 2026 über die Standortfrage zu entscheiden. Mit der Wahl zwischen Pratteln und dem Weiterbetrieb von Liestal und Bruderholz wird die Spitalversorgung im Kanton Baselland grundlegend neu ausgerichtet.