BAG verzeichnet sprunghaften Anstieg von Darminfektionen

Gewisse Durchfallerkrankungen haben 2015 markant zugenommen. Das Bundesamt für Gesundheit will nun die Ursachen klären.

, 29. Dezember 2015 um 09:55
image
  • politik
  • bundesamt für gesundheit
  • praxis
Die Meldezahlen für gewisse Durchfallerkrankungen erreichten 2015 einen neuen Rekord. Besonders der in Lebensmittel vorkommende EHEC-Erreger führte 2015 zu markant mehr Krankheitsfällen. Dies meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem neusten Bulletin
Zwischen Januar und Ende Oktober wurden im Vergleich zum Vorjahr 2,5 mal mehr Fälle pro 100'000 Einwohner gemeldet. Die Zunahme betrifft besonders Kinder unter fünf Jahren und Männer eher als Frauen. Die Fälle sind über die ganze Schweiz verteilt ohne lokale Häufungen. 

Einfluss neuer Diagnoseverfahren?

Die Behörden können sich den Anstieg nicht endgültig erklären. Ein Teil wird auf die überdurchschnittlich hohen Temperaturen im Sommer 2015 zurückgeführt. Ein weiterer Grund wird in der technischen Entwicklung vermutet. So kamen neue PCR-Diagnostika auf den Markt, welche mehr verschiedene Diarrhöerreger nachweisen können als früher. 
Gegenüber Radio SRF stellte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) fest, dass die Behörden namentlich die Bakterien aus der Lebensmittelkette überprüfen wollen. Die Prüfung werde einige Zeit in Anspruch nehmen. 
Der Nachweis von EHEC ist in der Schweiz seit 1999 meldepflichtig. Die Meldezahlen waren seitdem relativ stabil. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Nachfolge gesucht: MPA-Team schreibt Arztstelle aus

In Münsingen läuft es für einmal umgekehrt: Medizinische Praxisassistentinnen suchen Ärzte – um gemeinsam eine Praxis weiterzuführen.

image

Schweizer Ärzte sind besorgt über WHO-Austritt der USA

Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist für das Medizin-Personal in der Schweiz nicht so unwichtig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.

image

Medbase expandiert in der Westschweiz

In Bulle plant die Praxis-Gruppe ein neues medizinisches Zentrum.

image
Gastbeitrag von Esther Wiesendanger

Da sind steigende Gesundheitskosten ja nur logisch

Getrennte Apotheken in Gruppenpraxen, Impfverbote in der Pflege, teure Zusatzkontrollen: Groteske Behörden- und Kassenentscheide lähmen die Versorgung. Sind wir Ärzte eigentlich Komiker?

image

Pallas Kliniken streichen 20 Stellen

Das Familienunternehmen will sich am Hauptsitz in Olten auf weniger Fachbereiche fokussieren.

image

Briten wollen mit KI das staatliche Gesundheitssystem verbessern

Der britische Premierminister kündigte an, mit künstlicher Intelligenz (KI) das Gesundheitswesen in Grossbritannien revolutionieren.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.