Am Lausanner Unispital CHUV betrug der Anteil der ausländischen Notfallpatienten im vergangenen Jahr 60 Prozent – bei insgesamt fast 10’500 Fällen. Dies sagte CHUV-Direktor Pierre-François Leyvraz gegenüber «Le Matin Dimanche» (Print).
Diese Zahl müsse aber einerseits am Anteil der Ausländer im Waadtland von 35 Prozent gemessen werden. Hinzu komme der Anteil der Touristen, so Leyvraz weiter.
Stadt ist nicht gleich Kanton
Anders sehen die Zahlen bei den Établissements Hospitaliers du Nord Vaudois (eHnv) aus. Dort sind fast 80 Prozent der Notfallpatienten Schweizer, wie Notfall-Chefarzt Julien Ombelli der Zeitung sagte.
Grund für die kleine Umfrage war eine Aussage von Dylan Karlen: Der Vizepräsident der SVP Waadt hatte behauptet, dass mehr als zwei Drittel der Notfallpatienten Ausländer seien – und eine Mehrheit davon von der Sozialhilfe abhängig.
Das dritte grössere öffentliche Spital im Kanton, das Hôpital Riviera-Chablais, antwortete kurzerhand, die Sache sei vernachlässigbar: «la part d’étrangers est négligeable et n’alourdit pas les coûts de santé».