Die Volksinitiative über den Atomausstieg reisst derzeit einen kleinen Graben durch die Ärzteschaft. Das Forum Medizin für Energie (
FME) hält die Vorlage für «unnötig, falsch und schädlich», wie es
in einer Mitteilung heisst.
Ihr Haupt-Argument: Strom ist zum zentralen Antrieb medizinischer Anwendungen geworden. Zudem entstehe durch Atomkraft fast kein klimaerwärmendes Kohlendioxid (CO2).
«Es macht keinen Sinn, eine Stromquelle auszuschliessen, wenn kein adäquater Ersatz besteht», so FME-Präsident Christian von Briel.
Nein: Medizin auf Elektrizität angewiesen
Also würde bei einem «Ja» zur Initiative die sichere Stromversorgung und damit auch die gute Gesundheit der Bevölkerung gefährdet (mehr dazu
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Dem 1984 gegründeten FME gehören rund 200 Ärztinnen und Ärzte an.
Ja: «Zu riskante Energieform»
Die Risiken und Nebenwirkungen überstiegen nämlich den Nutzen bei weitem, so dieses Komitee.
Atomausstiegsinitiative in Kürze
Am 27. November 2016 kann die Schweizer Bevölkerung über die Atomausstiegs-Initiative abstimmen. Diese verlangt, dass in der Schweiz keine neuen Kernkraftwerke gebaut und bestehende nach spätestens 45 Jahren abgeschaltet werden.
Zudem soll das Verbot von neuen Kernanlagen in der Verfassung verankert werden. Eine Annahme der Initiative hätte zur Folge, dass bereits im kommenden Jahr Mühleberg sowie Beznau I und II vom Netz müssten. Gösgen und Leibstadt müssten 2024 bzw. 2029 folgen.