Appenzell: Was die Regierung von den Spitälern verlangt

Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden hat die Eignerstrategie für den Spitalverbund SVAR festgelegt. Darin wird erneut festgehalten, dass der Verbund «in Herisau und in Heiden ein medizinisches Angebot aufrechterhält».

, 25. November 2016 um 09:13
image
  • spital
  • spitalverbund appenzell ausserrhoden
Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden hat die Eignerstrategie für den kantonalen Spitalverbund SVAR publiziert. Das heisst: Die Regierung legte die Vorgaben des Kantons an die öffentlich-rechtliche Anstalt SVAR neu fest.
Zentrale Punkte im zehnseitigen Papier sind die Sicherstellung einer gesunden finanziellen Basis sowie die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung an den Standorten des Spitalverbundes.
Konkret verlangt die Regierung, dass das Unternehmen seine Leistungen wirtschaftlich und effizient erbringt, seine Wettbewerbsfähigkeit stärkt und damit den Werterhalt des Spitalverbundes sichert. 
  • Zu den Unterlagen: Eignerstrategie SVAR Appenzell Ausserrhoden
Erneut betont die Eignerstrategie, dass der SVAR strategische Allianzen schliessen und Kooperationen eingehen kann – wie zuletzt in Heiden geschehen.
Auch kann der SVAR Beteiligungen erwerben und selber Aktiven auf Dritte übertragen oder Aktiven an Dritte verpfänden.

«Mehr unternehmerische Freiheit»

Zum Thema Personalpolitik bietet die Eignerstrategie vor allem Allgemeingültiges («marktgerechte Arbeitsbedingungen», «branchenübliche und sozialverantwortliche Personalpolitik», «fördert die Gleichstellung von Frau und Mann»). In der Mitteilung erinnert die Kanonsregierung aber auch daran, dass die kürzlich beschlossene Revision des Personalgesetzes sich hier auch auswirkt: «Demnach geniesst der SVAR nun mehr unternehmerische Freiheit und kann die personalrechtlichen Vorgaben besser an den Bedürfnissen eines Gesundheitsversorgers ausrichten.»
Neu festgeschrieben wurde, dass die Eignergespräche zwischen Regierungs- und Verwaltungsrat mindestens quartalsweise stattfinden.

«…aus regionalpolitischen Überlegungen»

Ferner, dass der Regierungsrat grundsätzlich ein Mitglied in den Verwaltungsrat des SVAR entsendet, und zwar ohne Instruktion.
Die Eignerstrategie hält aber auch fest, dass der SVAR «ein adäquates medizinisches Angebot für die kantonale Gesundheitsversorgung zur Verfügung stellen soll». Und konkreter heisst es: «Der Regierungsrat geht davon aus, dass der SVAR aus regionalpolitischen Überlegungen in Herisau und in Heiden ein medizinisches Angebot aufrechterhält».
Als nächstes wird der SVAR seine Unternehmensstrategie mit Blick auf die Vorgaben durch die Eignerstrategie überprüfen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.