Der Antrag war vom Spitalverband H+ gekommen: Der nationale Qualitätsverein ANQ solle seine Messungen nicht nur pro Standort durchführen und ausweisen, sondern auch für ganze Spitalgruppen.
Die Idee dahinter: Inzwischen betreiben etliche Spitäler mehrere Standorte, wobei diese teilweise als betriebliche und medizinische Einheiten zusammengefasst sind (wozu anzumerken ist, dass solche Fälle obendrein stetig zunehmen).
Diese Einheiten seien aber oft entscheidender. Werden nun aber die Qualitäts-Noten lediglich auf Standortebene publiziert, so zeige sich hier gar nicht die relevante Einheit, so die zuständige Fachkommission von H+. Zudem stimmten die Aussagen nicht mit den Erfassungen der Bundesämter BFS und BAG überein – «was ebenfalls irreführend sein kann».
Auch das Fallzahlen-Argument gilt nicht
Wie die ANQ nun im Newsletter meldet, wurde der Antrag abgelehnt. Der ANQ hält an der bisherigen Vorgabe fest und
begründet den Entscheid damit, dass für die Qualitätsentwicklung und den öffentlichen Vergleich die Publikation pro Standort eine grundlegende Voraussetzung ist.
Und weiter: «Publikationen auf Ebene der Spitalgruppen sind mit den ANQ-Zielen nicht vereinbar».
Auch das Argument, dass die Erfassung pro Standort oft auf arg kleinen Fallzahlen basiere, gelte nicht, denn: «dieser Faktor wird bei der Analyse und bei der Darstellung der Messergebnisse berücksichtigt (z. B. Risikoadjustierung und Darstellung der Ergebnisse als Funnel Plot)».