Sicherheitschecks beim Verabreichen von hochriskanten Medikamenten, etwa gegen Krebs, gehören zum Alltag von Pflegepersonal. Dabei ist die so genannte Doppelkontrolle weit vrebreitet. Allerdings gilt dieser Check in Fachkreisen als schwache Sicherheitsmassnahme, wie Yvonne Pfeiffer, wissenschaftliche Projektleiterin bei der Stiftung Patientensicherheit Schweiz, in einer Medienmitteilung der Stiftung erklärt.
«Die Doppelkontrolle macht den Medikationsprozess häufig noch komplizierter. Siekann das Fehlerrisiko sogar erhöhen, insbesonders, wenn Mitarbeitende für die Kontrolle ihre Tätigkeit unterbrechen müssen.» Sie kritisiert zudem, dass Doppelkontrollen in der Praxis häufig eingesetzt werden, um schlecht designte Medikationsprozesse abzusichern. Dafür seien sie ein schwaches Instrument.
Patientensicherheit Schweiz hat nun mit finanzieller Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für die Spitäler in der Schweiz eine Empfehlung zur sicheren Doppelkontrolle und anderen Checks bei der Hochrisiko-Medikation entwickelt.
Die 9 praktischen Tipps sollen helfen, dass die Kontrollen wirksamer werden. Zum Beispiel: «Erstellen Sie eine Richtlinie mit einer klaren Beschreibung des konkreten Kontrollvorgehens und klaren Vorgaben zu den zu kontrollierenden Items für die jeweilige Kontrolle. Überprüfen Sie regelmässig, ob Anpassungen nötig sind.»
Die Empfehlungen unter dem Titel «(Doppel-)Kontrolle von Hochrisiko-Medikation: eine Empfehlung für Schweizer Spitäler» ist in Deutsch, Französisch und Italienisch als Schriftenreihe Nr.10 bei
Patientensicherheit Schweiz erschienen und kann dort heruntergeladen werden:
Doppelkontrolle