Operationstechnik-Ausbildung: Genf schafft die Trendwende

Eine Kampagne hat die Attraktivität des Berufs des Technikers und der Technikerin im Operationssaal – eines Schlüsselberufs im chirurgischen Sektor – neu belebt.

, 3. Juli 2025 um 04:00
image
Déborah, Technikerin im Operationssaal des HUG | Bild: Screenshot, Cité des Métiers du Grand Genève
Die Genfer Kampagne zur Rekrutierung von Fachleuten Operationstechnick startete 2022 und hat die Erwartungen übertroffen. Die Initiative wurde von der Organisation der Arbeitswelt (OdA) Gesundheit und Soziales Genf in Zusammenarbeit mit dem Genfer Universitätsspital (HUG), den Genfer Kliniken, der Ecole supérieure de la santé (ESsanté) in Lausanne und dem Kanton Genf koordiniert und soll dem Mangel an qualifiziertem Personal entgegenwirken.
Der Mangel an Fachleuten Operationstechnik wurde bereits 2015 von der OdA Gesundheit und HPlus, dem Verband der Schweizer Spitäler, festgestellt, als sie einen Evaluationsbericht über den Bedarf an OP-Personal veröffentlichten. In Genf hatte sich die Situation im Laufe der Jahre verschlechtert, da die Zahl der ausgebildeten Fachkräfte nicht mehr ausreichte, um den Nachwuchs zu sichern.

Ziel: Jährlich 40 Bewerbungen

Es wurde eine Rekrutierungskampagne gestartet. Deren Ziel war es, jährlich 40 Bewerbungen aus Genf zu erhalten, aus denen 16 Studierende für die dreijährige Ausbildung an der HF Gesundheit in Lausanne ausgewählt wurden. Die Kampagne umfasste auch Veranstaltungen der offenen Tür in den Operationssälen des Kantons, die sehr gut ankamen.
Die Auswirkungen sind nun spürbar: Die Zahl der Genfer Studierenden, die sich für die Ausbildung eingeschrieben haben, ist von 2 bis 3 pro Jahr auf 17 für den Studienbeginn 2025 gestiegen. Auch die Abbruchquote ist dank einer verstärkten Betreuung während des gesamten Auswahl- und Ausbildungsprozesses deutlich zurückgegangen.
Dieser Erfolg bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere bei der Unterstützung von Bewerberinnen und Bewerbern, die mit finanziellen oder familiären Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
Die in Genf beobachteten positiven Auswirkungen inspirierten zu ähnlichen Massnahmen im Kanton Waadt. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse beschlossen die Projektpartner, das Programm um weitere drei Jahre zu verlängern.
    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    Präzision trifft Innovation: roboter-assistierte Bronchoskopie für die Lungenkrebs-Frühdiagnostik in der Schweiz

    Lungenkrebs stellt in der Schweiz eine gesundheitliche Herausforderung dar. Jährlich erkranken etwa 4.900 Menschen neu, rund 3.300 Personen sterben an den Folgen dieser Erkrankung. Damit gehört Lungenkrebs zu den häufigsten und tödlichsten Krebsarten im Land. [1]

    image

    Knie- und Hüftimplantate: Immer weniger Folgeeingriffe nötig

    Die 2-Jahres-Revisionsraten bei Hüft- und Knieprothesen sinken weiter leicht oder bleiben stabil. Die Daten deuten eine zunehmend einheitliche Versorgungsqualität in der Schweiz an.

    image

    Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

    Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.

    image

    Spitex Zürich erhält einen neuen CEO

    Der Geschäftsleiter der Regio-Spitex Limmattal wird der neue Chef der Spitex Zürich. Der bisherige CEO, Markus Reck, geht in Pension.

    image

    Obwalden führt Entschädigung für Bereitschaftsdienst ein

    Hausärzte, die im ambulanten Notfalldienst Patienten betreuen, erhalten künftig eine stündliche Entschädigung. Der Schritt soll die Attraktivität des Standorts erhöhen.

    image

    Stadt Zürich: Neue Vizedirektorin für Gesundheitsdienste

    Der Stadtrat hat Verena Houben zur stellvertretenden Direktorin der Städtischen Gesundheitsdienste Zürich ernannt.

    Vom gleichen Autor

    image

    Reorganisation bei Swiss Medical Network

    Genf und das Waadtland werden in der Region «Arc Lémanique» zusammengefasst, geleitet von Stanley Hautdidier. In der Geschäftsleitung kommt es zu mehreren Veränderungen.

    image

    Ensemble Hospitalier de la Côte: Neue Leiterin Chirurgie

    Nach Stationen am CHUV und HUG kehrt Valentine Luzuy-Guarnero zum Waadtländer Gesundheitsnetzwerk EHC zurück.

    image

    Medizinstudierende wählen nach Fachattraktivität

    Nicht Geld oder Lifestyle entscheiden – sondern die Faszination fürs Fach: Eine aktuelle Studie zeigt, dass Medizinstudierende ihre Berufswahl vor allem nach der Attraktivität des Fachgebiets treffen.