Weil publik wurde, dass Basler Chefärzte fast so viel verdienen wie ein Bundesrat, fordern Politiker mehr Transparenz bei diesen Löhnen. Theoretisch beträgt der Maximallohn für Chefärzte am Universitätsspital Basel (USB) 850’000 Franken. Im vergangenen Jahr wurden jedoch im Schnitt 490’000 Franken ausbezahlt. Leitende Ärztinnen und Ärzte kamen auf durchschnittlich 330’000 Franken. Sie verdienen mehr als Regierungsmitglieder des Kantons Basel-Stadt, die bei 290'000 Franken liegen.
Basel legt Chefärzte-Löhne offen: In Basel-Stadt sollen die Löhne von Chef- und Leitenden Ärztinnen und Ärzten künftig regelmässig anonymisiert offengelegt werden.
Nun fordert der Grüne Politiker Simon Tschendlik mit einer Motion im Baselbieter Landrat dieselbe Lohntransparenz auch fürs Basel-Land, wie
«bz Basel» meldet.
Vorbild soll der Kanton Bern sein. Dort hat das Parlament bereits 2018 einen Vorstoss mit dem Titel «Schluss mit überhöhten Chefarztlöhnen!» angenommen und umgesetzt. Seit 2022 müssen die Listenspitäler die Löhne ihrer Chefärztinnen und Chefärzte offenlegen.
Bern: Ein Chefarzt mit Millionen-Lohn
Die Gesundheitsdirektion veröffentlicht eine anonymisierte Übersicht. Diese zeigte 2022, dass die meisten Chefärzte und Chefärztinnen zwischen 300'000 und 400'000 Franken erhalten. Immerhin 72 der 198 Chefmediziner verdienen über 400'000 Franken, mindestens einer sogar über eine Million Franken.
Erklärtes Ziel der Vorstösse in Basel ist es, Massnahmen zur Dämpfung der Gesundheitskosten zu ergreifen. Allerdings vermag die Veröffentlichung der Löhne von Chefärztinnen und Chefärzten vielleicht den Neid von Wenigerverdienenden zu wecken, aber sie dürften kaum zu einer Senkung der Gesundheitskosten führen.
Die Lohnkosten in Spitälern machen tatsächlich einen wichtigen Teil der Gesundheitskosten aus. Allerdings tragen die Chefärzte trotz hoher Löhne wenig dazu bei, da sie nur einen kleinen Teil des gesamten Spitalpersonals ausmachen.