Vor acht Jahren lancierten die Universität St.Gallen und die Universität Zürich eine gemeinsame Masterausbildung in Medizin, den Joint Medical Master. 2020 startete dann der erste Studiengang. Das Ziel: mehr angehende Ärzte aus der Ostschweiz sollen sich nach dem Studium auch dort niederlassen.
Im Herbst 2023 schlossen die ersten Studenten das Medizinstudium in St. Gallen ab. Doch dann sollte bereits wieder Schluss sein mit der Kooperation – meinte man. Denn
im vergangenen Frühjahr gaben HSG und die Universität Zürich bekannt, dass sie die Kooperation im Juli 2026 auslaufen lassen.
Nun gibt es aber einen Lichtblick: Die Universität Zürich erklärt sich bereit, bis maximal 2030 als Partnerin zur Verfügung zu stehen. Dies erklärte die HSG gegenüber dem
«Tagblatt» in St. Gallen.
Neue Sicherheit
Damit haben die Studienanfänger des laufenden Jahres die Sicherheit, ihr Studium nach den üblichen zwei Jahren 2027 abschliessen zu können. «Der Abschluss der Masterausbildung ist gewährleistet», schreibt die HSG – und die St. Galler Universität hat nun mehr Zeit, das Projekt allenfalls mit einer anderen Partner-Uni neu aufzugleisen.
«Der Koordinationsaufwand für eine gemeinsame Ausbildung ist sehr hoch und die Gestaltungsmöglichkeiten auf beiden Seiten sind einschränkt»: So erklärten HSG und UZH letztes Jahr den Abbruch der Übung. Deshalb habe man beschlossen, das Ausbildungskonzept neu auszurichten.
«Die Regierung des Kantons St.Gallen, die Universität St.Gallen und das Kantonsspital St.Gallen stehen in engem Austausch, um die Zukunft der Medizin-Ausbildung zu klären», schreibt die HSG jetzt dem «Tagblatt». Verschiedene Möglichkeiten würden geprüft.
Das St.Galler Medizinstudium wurde zweistufig aufgebaut. Zuerst absolvieren die Studierenden das Bachelor-Studium an der Universität Zürich. Anschliessend wechseln sie für das Master-Studium nach St.Gallen an die HSG. Der klinische Unterricht während des Masterstudiums findet in der Ostschweiz statt, unter anderem am KSSG als «universitärem Lehrspital».
- An diesem zweistufigen Modell will die Universität St.Gallen auch in Zukunft festhalten. Die HSG werde in St.Gallen keinen eigenen Bachelor-Studiengang aufbauen, betonte Direktionsmitglied Sandro Stöckli letztes Jahr. «Die School of Medicine fokussiert auf ein eigenständiges Masterprogramm.»
- Ob die finanziellen Ressourcen dafür ausreichen, ist zurzeit noch offen. Der aktuelle Beitrag des Kantons an den Medical Master beläuft sich für die Jahre 2023 bis 2026 auf rund 5,2 Millionen Franken pro Jahr.
- Die ersten 24 Studierenden schlossen im Sommer 2023 den Medical Master ab. Ausgelegt wurde der Studiengang für 40 Studierende