Luzern: Ende des Ärzte- und Pflegemangels in Sicht?

Im vergangenen Jahr wurden 10 Prozent mehr Bewilligungen für Gesundheitsberufe erteilt.

, 8. Februar 2024 um 06:53
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10 Prozent mehr Berufsbewilligungen: Luzern hofft auf eine Entspannung des Ärztemangels. Bild: Silja Müller on Unsplash
Laut einer Mitteilung von Lustat, Statistik Luzern haben 2023 insgesamt 3537 Ärzte, Apotheker und Zahnärzte im Kanton Luzern eine Berufsbewilligung erhalten. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Dabei machen die Ärzte den grössten Teil der Gesundheitsberufe aus. Von 2022 auf 2023 ist ihre Zahl von etwa 2300 auf über 2500 gestiegen.

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Pflege: 29 Prozent mehr Berufsbewilligungen

Im Bereich der Pflege und der Physiotherapie verfügten 1'217 Personen über eine Bewilligung zur selbständigen Berufsausübung - 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese überdurchschnittliche Zunahme sei unter anderem auf die Umsetzung der Änderungen des Gesundheitsberufegesetzes (GesBG) zurückzuführen, schreibt Lustat. Dieses regelt die Bewilligungspflicht der Gesundheitsberufe auf nationaler Ebene. Beispielsweise unterstehen neu auch Pflegeleitungen in Pflegeheimen der Bewilligungspflicht.

Zurückhaltende Freude

Grund zur Freude? Ja, aber mit Vorsicht, sagt Michaela Tschuor, Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern (Mitte) gegenüber «Zentralplus». Die Zunahme von Berufsausübungsbewilligungen bedeute nicht zwingend, dass die Person, die eine Berufsausbildungsbewilligung erhalten habe, auch tatsächlich im Kanton Luzern ihre Tätigkeit aufnimmt. «Es bedeutet vielmehr, dass sie im Kanton arbeiten darf», so Tschuor.
Viele Personen im medizinischen Bereich hätten allerdings in mehreren Kantonen eine Berufsausübungsbewilligung - und dürfen damit in auch anderswo arbeiten.
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