KSB startet Pilotprojekt für neue Heimhämodialyse

Das Kantonsspital Baden bietet eine neue Form der Heimhämodialyse an, die mehr Flexibilität für Patienten verspricht.

, 5. August 2025 um 08:11
image
Das Heimdialyse-Team des KSB: Anita Brinkley von Hemotech präsentiert zusammen mit Linda Berney, Maja Kantuzer, Andrea Fisler und Erika Frauenfelder das Gerät, das die Hämodialyse in den eigenen vier Wänden möglich macht.
Das Kantonsspital Baden führt eine neue Form der Heimhämodialyse ein, die den Patienten mehr Flexibilität und Unabhängigkeit bieten soll.
Ende Juni konnte im Rahmen eines nationalen Pilotprojekts der Schweizerischen Gesellschaft für Nephrologie die erste Patientin geschult und in die häusliche Versorgung entlassen werden. Sie führe ihre Dialyse nun selbstständig in den eigenen vier Wänden durch, heisst es in der Mitteilung.
Heimhämodialyse an sich ist nicht neu. Bisher bot das KSB als eines der grossen Dialysezentren der Region bereits die Peritonealdialyse als Heimtherapie an. Dabei wird das Bauchfell der Patienten als Filter genutzt. Diese Methode eignet sich jedoch nicht für alle Patienten und erfordert in vielen Fällen bauliche Umbaumassnahmen zu Hause.

Einfachere Handhabung

Die neue Heimhämodialyse mache nun eine Behandlung in den eigenen vier Wänden für mehr Patienten möglich. «Bei den Patienten sind zuhause keine baulichen Umbaumassnahmen mehr nötig. Das war bislang immer einer der Hinderungsgründe für die Betroffenen», erklärt Andrea Fisler, stellvertretende Leitende Ärztin im Dialysezentrum des KSB.
Möglich wird dies durch ein innovatives Gerät, das deutlich weniger Dialyseflüssigkeit benötigt als herkömmliche Systeme. «Unsere Patientin gewinnt durch die Heimhämodialyse ein grosses Stück Freiheit zurück», betont Andrea Fisler. «Sie ist nicht mehr an fixe Spitalzeiten gebunden, sondern kann ihre Behandlung flexibel in ihren Alltag integrieren».
Die Schulung der ersten Patientin umfasste mehrere Wochen und beinhaltete sowohl den Umgang mit dem Gerät als auch Hygienestandards und Notfallmanagement. Seitdem führt die Patientin ihre Dialysebehandlungen eigenständig und kommt nur noch alle vier bis sechs Wochen zur Kontrolle in die Dialyse-Sprechstunde des KSB.

  • KSB
  • Nephrologie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Baden: Neu eröffnet, schon ausgezeichnet

Der Neubau des KSB gewann in London den European Healthcare Design Award 2025.

image

Hirslanden-Mann wird COO im Kantonsspital Baden

Elmi Osman heisst der Nachfolger von Pascal Cotrotzo, der im September neuer CEO des KSB wird.

image

Neubesetzung im Verwaltungsrat von Thurmed

Antonio Nocito ist Chefarzt Chirurgie am Kantonsspital Baden. Er übernimmt das Amt von Markus von Flüe, der altersbedingt ausscheidet.

image

KSBL: Neuer Chefarzt für neu gegründete Klinik Nephrologie

Felix Burkhalter übernimmt nicht nur die Leitung der neu geschaffenen Klinik, sondern auch die Stellvertretung von Eliška Potluková, der Leiterin des Universitären Zentrums Innere Medizin.

image

KSB in internationaler Onkologie-Studie – als weltweit erstes Zentrum

Das Kantonsspital Baden betreut einen Patienten im Test für eine neue Immuntherapie gegen das kleinzellige Bronchialkarzinom.

image

Kantonsspital Baden mit Rekordverlust

Trotz Rekord bei den Patientenzahlen schliesst das KSB das Jahr 2024 mit einem Minus ab – auch wegen der kostspieligen Inbetriebnahme des Neubaus.

Vom gleichen Autor

image

Dem Spital Oberengadin droht Schliessung

Die Oberengadiner Gemeinden lehnen Kredit für das Spital Samedan ab.

image

Hospital at Home: Zürcher Vorreiter ziehen Bilanz

Das Spital Zollikerberg und die Hospital at Home AG haben bislang 750 Patienten zu Hause behandelt. Die Ergebnisse sind positiv, die langfristige Finanzierung bleibt jedoch ungewiss.

image

Antibiotikaresistenzen: Bund will Spitäler besser rüsten

In jedem zweiten Spital fehlt ein vollständiges Programm zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. Der Bund kündigt verstärkte Unterstützung beim Aufbau entsprechender Massnahmen an.