Kantonsspital Baden: Mehr Teamwork von Chirurgie und Geriatrie

Am Kantonsspital Baden beginnt ein zweijähriges Pilotprojekt, das eine engere Zusammenarbeit von Chirurgie und Geriatrie testen will. Dabei werden Patientinnen und Patienten ab 65 Jahren, bei denen ein Eingriff an der Bauchspeicheldrüse, dem Dick- oder dem Enddarm geplant ist, systematisch auf Gebrechlichkeit untersucht. Und wer als gebrechlich gilt, wird in eine neu geschaffene, fachübergreifende Sprechstunde eingeladen.

Dort erarbeiten Fachleute aus Chirurgie, Geriatrie, Physiotherapie, Ernährungsberatung und Innerer Medizin ein persönliches Betreuungskonzept, das schon vor dem Eingriff zum Tragen kommt. Damit sollen Komplikationen wie Delir, aber auch lange Spitalaufenthalte oder ein erhöhter Pflegebedarf eher vermieden werden.

Das Co-Management-Projekt wird vom Kanton Aargau mit einer halben Million Franken unterstützt.

«Internationale Studien zeigen, dass ein geriatrisches Co-Management postoperativen Komplikationen wie beispielsweise Delir, verlängerten Spitalaufenthalten oder dem Verlust der Selbstständigkeit wirksam entgegenwirken kann», sagt der Chefarzt Chirurgie am KSB, Antonio Nocito. «In der Schweiz ist dieser präventive, koordinierte Behandlungsansatz bisher kaum etabliert. Dieses Manko wollen wir mit unserem Pilotprojekt beheben.»