Kliniken Valens: Digitale Pionierarbeit ausgezeichnet

Eine Gruppe der Kliniken Valens und der Schön Klinik Berchtesgadener Land holte den Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Ihre Studie zeigt: Digitale Reha per App kann die Leistungsfähigkeit von COPD-Patienten signifikant verbessern.

, 14. April 2025 um 10:03
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Preisverleihung: Sabine Spielmanns, Marc Spielmanns, Rainer Glöckl mit Wolfram Windisch, Präsident DGP  |  Bild: PD
Eine Forschungsgruppe der Kliniken Valens und der Schön Klinik Berchtesgadener Land wurde mit dem Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin ausgezeichnet.
Konkret würdigten die deutschen Pneumologen eine Studie, die aufzeigt, wie eine Smartphone-App in der Lungenrehabilitation bei COPD-Patienten die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert – vor allem bei regelmässiger Nutzung. Und wie sich so eine Versorgungslücke schliessen könnte: Dank der Studie (und mit der App) könnte dereinst ein Pulmonale-Rehabilitation-Programm für einen grösseren Anteil Patienten möglich werden als dies bislang möglich war.
  • Rainer Gloeckl, Marc Spielmanns, Asta Stankeviciene, Anne Plidschun, Daniela Kroll, Inga Jarosch, Tessa Schneeberger, Bernhard Ulm, Claus F. Vogelmeier, Andreas Rembert Koczulla: «Smartphone application-based pulmonary rehabilitation in COPD: a multicentre randomised controlled trial», in: BMJ Journals / «Thorax», Dezember 2024.
  • doi: 10.1136/thorax-2024-221803
Das Team aus der Schweiz und Bayern untersuchte nun die Wirksamkeit von «Kaia COPD», einer Software-Entwicklung aus München: Die App kombiniert individuell angepasstes Training, Bildungsinhalte sowie Atem- sowie Entspannungsübungen. Auf der anderen Seite erhielt eine Kontrollgruppe ein erweitertes Standardversorgungs-Programm, das auf einem Informationsheft basierte und zusätzliche telefonische Betreuung umfasste.
Die Gesamtanalyse ergab keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen der App-Gruppe und der Kontrollgruppe; doch tendenziell zeigte sich: Wer die App regelmässig nutzte, verbesserte seine körperliche Belastbarkeit deutlicher als Patienten, die weniger aktiv waren. Die adhärenten Nutzer erzielten signifikant mehr Wiederholungen im Sit-to-Stand-Test.

Alternative & Ergänzung

«Mit dem Forschungspreis für digitale Medizin in der Pneumologie ausgezeichnet zu werden, bestätigt uns auf unserem Weg», sagt Marc Spielmanns, Ärztlicher Direktor der Kliniken Valens und Zürcher RehaZentren: «Unsere Forschung zeigt, dass innovative digitale Ansätze den Zugang zur Lungenrehabilitation erheblich verbessern und die Versorgung unserer Patienten nachhaltig unterstützen können.»
Konkret unterstreiche dies das Potential der App, künftig als Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Programmen in der Pulmonalen Reha eingesetzt zu werden – auch wenn der Vergleich mit einem erweiterten Standardversorgungsprogramm keine eindeutigen statistischen Unterschiede erkennen liess.
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