Es war ja nur eine Frage. Aber offenbar eine sehr unangenehme. Medinside wollte von der Inselgruppe wissen, wie viel Geld sie in die kürzlich erfolgte Sanierung des Tiefenau-Spitals gesteckt habe.
Recht auf diese Zahlen
Sowohl die Angestellten der Insel als auch die Steuerzahler, welche das Spital finanzieren, hätten ein Anrecht darauf, das zu wissen. Denn die Inselgruppe hat vor einem Monat entschieden, dieses Spital Ende Jahr zu schliessen – und das erst kurz nachdem sie es für ihre Bedürfnisse saniert hatte.
Zu spät die Reissleine gezogen
Die Frage dürfte deshalb erlaubt sein: War das ein Fehlentscheid? Und wie teuer kommt dieser die Angestellten und die Steuerzahler zu stehen? Die lapidare Antwort des Pressedienstes auf diese Frage lautet: Dazu machen wir keine Angaben.
Nichts beizufügen
Als Medinside die Inselgruppe daran erinnerte, dass die Sanierung mit 11,3 Millionen Franken budgetiert war, und fragte, ob die Sanierung tatsächlich so viel gekostet habe, kam die Rückmeldung: «Wir haben unseren Antworten nichts beizufügen.» Was wohl etwa heissen soll: Behelligen Sie uns gefälligst nicht mehr mit Ihren Fragen.
«Zukunft des Tiefenauspitals» versprochen...
Gerne hätte Medinside – und wohl auch die Angestellten und die Bevölkerung – gewusst, was aus den vor kurzem noch so enthusiastischen Plänen mit dem Tiefenauspital geworden ist. Denn die Sanierung wurde 2019 ausdrücklich «zur Sicherung der Zukunft des Spitals» beschlossen, «ein erster Investitionsschritt der Inselgruppe zur Stärkung des Stadtspitals Tiefenau».
...und nicht gehalten
Dass von dieser Zukunft schon nach kurzer Zeit keine Rede mehr sein kann, hat denn auch die wortkarge Pressestelle doch noch eingeräumt – indirekt zumindest. Und zwar fragte Medinside, was mit dem stationären Reha-Angebot für Lungen- und Herzpatienten passiere, das die Insel erst vor knapp zwei Jahren ins Tiefenau-Spital verlegt hat. Dazu antwortete die Pressestelle: «Wir planen alle Rehabilitationsangebote des Spitals Tiefenau nach dessen Schliessung im Inselspital anzubieten.»