Die Lungenligen sind jetzt digitaler

Mit einer elektronischen Plattform wollen zehn kantonale Lungenligen ihren Verordnungsprozess effizienter machen

, 24. Juni 2025 um 08:49
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Schnellere Reaktion und mehr Prozesssicherheit dank digitaler Verordnungsplattform. Symboldbild: Rodion Kutsaiev on Unsplash
Seit Ende Mai 2025 nutzen zehn kantonale Lungenligen die digitale Verordnungsplattform Evoll, eine gemeinsame Entwicklung mit dem Beratungsunternehmen Health-it und dem Zürcher Softwareanbieter The I-engineers.
Die Plattform vereinfacht und automatisiert die Abläufe rund um Verordnung, Bedarfsmeldung und Kostengutsprache für Patientinnen und Patienten mit Lungen- und Atemwegserkrankungen, so das Versprechen.
Erklärvideo Evoll. Quelle: Lungenliga.
Beteiligt sind die Lungenligen aus den Kantonen Aargau, beider Basel, Bern, Neuchâtel, Solothurn, Thurgau, Schaffhausen, Tessin sowie aus der Ost- und der Zentralschweiz.

Weniger Bürokratie

Mit Evoll sollen handschriftliche Formulare, PDF-Scans und manuelle Übertragungen der Vergangenheit angehören. Beteiligte Ärztinnen und Ärzte, Spitäler und Versicherungen würden von schnelleren Reaktionszeiten, höherer Prozesssicherheit und jederzeit einsehbarem Verordnungsstatus profitieren.
«Angesichts der steigenden Zahl an chronischen Atemwegserkrankungen braucht es dringend digitale und automatisierte Prozesse, um eine qualitativ hochwertige Versorgung langfristig sicherzustellen.» Fabian Frieden, Lungenliga Thurgau.
Die technische Basis bildet die Health-engine von The I-engineers – eine interoperable Plattform, die bereits in Schweizer Spitälern im Einsatz ist. Nun setzt erstmals auch eine NGO auf die Lösung.
Erfahrungsbericht aus der Praxis
Die Lungenpraxis Rheintal in St. Margrethen nutzt die Plattform Evoll seit Februar 2025 im klinischen Alltag. Über eine direkte Schnittstelle zum Praxisinformationssystem können Verordnungen ohne manuelle Dateneingabe erstellt werden.
«Damit sind wir schneller, effizienter und mit weniger Fehlern in der Bearbeitung und dem Visieren von Verordnungen, Kostengutsprachen und Bedarfsabklärungen unterwegs, als mit der bisherigen PDF-Wirtschaft», sagt Sebastian Tonko, Allgemeinmediziner und Pneumologe, auf Anfrage von Medinside.
Fehlerhafte und unvollständige Formulare seien praktisch nicht mehr möglich, so Sebastion Tonko. Sein Fazit: «Ein klarer Gewinn an Zeit und Ressourcen».
Für die Zukunft des Projekts sei entscheidend, dass möglichst viele Ärztinnen, Ärzte und Kliniken Evoll in ihren Alltag integrieren. Jürg Lindenmann, Geschäftsführer von Health-It und Projektberater, betont: «Digitalisierung beginnt an der Basis. Nur in einem Miteinander der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen lassen sich die dringend notwendigen Grundlagen schaffen, um Ressourcen effizienter zu nutzen und die Behandlungsqualität zu sichern.»
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