Susanne Stallkamp, die neue Chefin der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin, hat
in einem Interview ihre Unzufriedenheit darüber ausgedrückt, dass die Klinik Gut mit dem Neubau in St. Moritz teure Infrastrukturen baue, die es bereits in Samedan gebe.
Sie bemängelt, dass innerhalb eines Radius von sieben Kilometern zwei Spitäler in der Grundversorgung tätig seien. Konkret nennt sie die neue 24-Stunden-Notfallstation und die angebliche Intermediate Care Unit. Die ehemalige Leiterin medizinisches System bei der Hirslanden-Klinik in Aarau und langjährige Notärztin kritisiert sogar das fehlende regulierende Eingreifen des Kantons.
Klinik erhalte keine öffentlichen Gelder
Die Verantwortlichen der Klinik Gut, die zum Kantonsspital Graubünden (KSGR) gehört, bestreiten diese Aussagen jedoch. Die Klinik hätte schon immer eine Notfallstation gehabt. Eine IMC werde es zudem nicht geben.
Teure Doppelspurigkeiten entstünden allein durch den Ausbau der teuren Orthopädie im Spital in Samedan, sagt Patrick Baumann der «Engadiner Post». Der medizinische Direktor und Verwaltungsrat der Klinik Gut betont auch, dass die Klinik keine öffentlichen Gelder erhalte und ihre Infrastruktur selbst finanziere.
Versorgung nur durch Kooperation möglich
Baumann ist der Ansicht, dass die dezentrale medizinische Versorgung in Graubünden nur durch Zusammenarbeit möglich sei und Leistungsträger der Gesundheit kooperieren sollten.
Nur zur Erinnerung erwähnt: Eine Kooperation zwischen dem Spital und der Klinik Gut zur gemeinsamen Klinik für den Bewegungsapparat wurde vor drei Jahren ohne nähere Angaben bereits nach kurzer Zeit wieder aufgelöst.