Nun ist das Schweizer Teledermatologie-Unternehmen Onlinedoctor in ausländischen Händen: Die deutsch-österreichische Herstellerin von Medizin- und Hygieneprodukten Lohmann & Rauscher (L&R) ist die neue Besitzerin.
L&R entstand 1998 aus der Fusion der deutschen Firma Lohmann mit der österreichischen Firma Rauscher. Sie produziert unter anderem Verbandsmaterial, OP-Masken, Damenbinden und Orthesen.
Onlinedoctor wird weiterhin unter dem bisherigen Namen als Tochtergesellschaft von L&R tätig sein. Alle Angestellten sollen übernommen werden. Die beiden Gründer Philipp Wustrow und Tobias Wolf bleiben als Geschäftsführer und Gesellschafter an Bord.
«Wir sehen grosses Potenzial in der Weiterentwicklung von Onlinedoctor und sind überzeugt, dass wir gemeinsam neue digitale Massstäbe im Gesundheitssektor setzen werden», lassen sich die L&R-Manager Thomas Menitz, CEO, und Holger Mägdefrau, CFO zitieren.
«Teil der L&R-Gruppe zu sein, eröffnet uns neue und langfristig planbare Möglichkeiten, unsere Innovationen im Bereich der digitalen Medizinprodukte voranzutreiben», erklären die beiden Gründer von Onlinedoctor zum Verkauf.
Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Apotheken und Spitäler arbeiten mit Onlinedoctor
Onlinedoctor gibt es seit 2017. Über die Plattform können Personen mit Hautproblemen innert maximal 48 Stunden eine fachärztliche Diagnose und Therapieempfehlung erhalten.
Laut eigenen Angaben arbeitet Onlinedoctor mit rund 800 Hautärztinnen und Hautärzten zusammen. In der Schweiz nutzen gut 300 Apotheken und Spitäler die Pro-App von Onlinedoctor zur Beratung bei Hautproblemen. Onlinedoctor hat ausserdem Verträge mit verschiedenen Krankenversicherungen, darunter die CSS, Swica und Sympany. Versicherte dieser Krankenkassen erhalten reduzierte Tarife oder Kostenerstattungen für digitale Haut-Checks. Onlinedoctor bietet auch
elektronische Rezepte an.
Der Telemed-Anbieter ist auch in Deutschland und Österreich tätig und beschäftigt rund 50 Angestellte.