Das Réseau Radiologique Romand (Groupe 3R), das sich als das grösste Netzwerk für medizinische Bildgebung in der Schweiz bezeichnet, wurde Anfang April Ziel eines massiven Cyberangriffs – sensible Daten wurden entwendet, und die Täter forderten ein Lösegeld.
Keine Unterbrechnung
Trotz der Schwere des Vorfalls konnte die Groupe 3R den Betrieb in allen ihren Zentren aufrechterhalten – das Netzwerk betreibt Zentren in den Kantonen Wallis, Waadt, Freiburg, Neuenburg, Genf, Bern und Zürich sowie in mehreren angeschlossenen Partnerpraxen. Es kam zu keinerlei Unterbrechungen im Service.
Strafanzeige
Nach Entdeckung des Angriffs wurde eine Meldung beim Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) gemacht und Strafanzeige erstattet. Das Netzwerk trat in enger Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wallis in einen Dialog mit den Hackern. In einer Mitteilung heisst es, dass sie sich geweigert habe, auf die Forderungen der Cyberkriminellen einzugehen
Kein Lösegeld bezahlt
«Gemäß den Empfehlungen des Bundes hat die Groupe 3R beschlossen, das geforderte Lösegeld nicht zu zahlen. Eine solche Option hätte ohnehin keine Garantie dafür geboten, dass die Daten nicht weiterhin kriminell verwendet werden.»
Dank des schnellen Eingreifens von spezialisierten Cybersicherheitspartnern und der Expertise des eigenen IT-Teams konnte der Angriff unter Kontrolle gebracht werden.
Daten gingen nicht verloren
Untersuchungsergebnisse gingen keine verloren. Dennoch wurden zahlreiche Daten – insbesondere medizinische, administrative und persönliche Informationen von Patientinnen und Patienten – kopiert und könnten möglicherweise missbräuchlich verwendet werden.
Dringender Appell
Angesichts dieser anhaltenden Bedrohung richtet das Réseau Radiologique Romand einen dringenden Appell zur Wachsamkeit: «Die Groupe 3R ruft alle Patientinnen und Patienten ihrer Bildgebungszentren in der Romandie dazu auf, bei jeglichen verdächtigen Kontakten in naher Zukunft besonders aufmerksam zu sein – zum Beispiel bei einer Aufforderung zur Nachzahlung für eine kürzlich durchgeführte Untersuchung.»