Das Gesundheitswesen stresst speziell

In keiner anderen Branche erleben so viele Angestellte häufig Stress am Arbeitsplatz.

, 23. Mai 2024 um 23:00
image
Symbolbild: Alexandra Gorn on Unsplash
Der Anteil der Menschen, die sich in der Schweiz bei der Arbeit gestresst fühlen, hat sich in den vergangenen Jahren erhöht: Gaben 2012 noch 18 Prozent an, dass sie am Arbeitsplatz «meistens» oder «immer» Stress erleben, so lag die Quote zehn Jahre später bei 23 Prozent.
Dies meldet das Bundesamt für Statistik in einer neuen Auswertung der Gesundheitsbefragung, bei der jeweils über 10’000 Personen befragt wurden.
Die Branche mit der höchsten «Stress-Quote» war dabei das Gesundheits- und Sozialwesen: Dort beschrieben sich 29 Prozent der Befragten als gestresst – also 6 Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt.
Dahinter steht auch, dass im Gesundheitswesen ein recht hoher Anteil des Personals zugleich von einem oder mehreren physischen oder psychosozialen Risiken betroffen sind. Konkret gehört die Branche – gemeinsam mit dem Gastgewerbe sowie dem Baugewerbe – zu jenen drei Sektoren, wo der Anteil Erwerbstätiger, die mindestens drei physischen Risiken oder drei psychosozialen Risiken ausgesetzt sind, am höchsten ist.
  • Fachkräftemangel
  • burnout
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Gesundheitsverbände bauen politischen Druck auf

Mit einer Grossdemonstration machen Berufsverbände und Gewerkschaften im November ihre Forderungen sichtbar. Sie pochen auf mehr Personal und eine solidere Finanzierung von dessen Ansprüchen.

image

Personalvermittler propagieren Sparen mit Temporär-Pflegefachkräften

Neuer Schlagabtausch im Streit um den Einsatz von Temporär-Personal in der Pflege: Nun kontern die Personalvermittler mit einem Gutachten zum Sparpotenzial.

image
Die Rechtsfrage der Woche

MEBEKO und SIWF im bürokratischen Koma: Eine Reanimation könnte Leben retten

MEBEKO und SIWF behindern Fachkräftemigration und Nachwuchsrekrutierung. Das behördliche Organisationsversagen verletzt die Wirtschaftsfreiheit, bewegt sich zwischen Rechtsverzögerung und Rechtsverweigerung und birgt substanzielles Schadenersatzpotenzial.

image

Pflege: Wer sich überfordert fühlt, übersieht mehr

Überraschend: US-Forscher zeigen, dass subjektiver Stress in der Pflege eher zu Nachlässigkeit führt als reale Unterbesetzung.

image

Frühpensionierung? Nicht mit uns.

Nur sehr wenige Ärztinnen und Ärzte streben einen frühen Ruhestand an. Viele möchten bis in die späten Sechziger oder gar Siebziger tätig sein – mit Leidenschaft. Eine grosse deutsche Erhebung ein überraschendes Bild.

image

Hausarztmangel: Von der regionalen Sorge zum nationalen Problem

Der Abgang der Babyboomer-Ärzte ist Realität – ohne ausreichende Nachwuchsstrategien. Die wuchernde Bürokratie bremst die verbliebenen Haus- und Kinderärzte zusätzlich aus.

Vom gleichen Autor

image

Stadtspital Zürich: Neuer Chef für die Innere Medizin

Andreas Schoenenberger wechselt von der Thurmed-Gruppe ans Stadtspital. Er wird damit auch Mitglied der Spitalleitung.

image

Knie- und Hüftimplantate: Immer weniger Folgeeingriffe nötig

Die 2-Jahres-Revisionsraten bei Hüft- und Knieprothesen sinken weiter leicht oder bleiben stabil. Die Daten deuten eine zunehmend einheitliche Versorgungsqualität in der Schweiz an.

image

Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.