Berner Ärzte orten Unterversorgung bei Endokrinologie und Diabetologie

Endokrinologie und Diabetologie sind zunehmend gesuchte Fachbereiche. Laut einer Ärzte-Befragung im Kanton Bern gibt es dort mehr Engpässe.

, 10. September 2025 um 09:34
image
Schilddrüsen-Untersuchung am Berner Inselspital: Endokrinologie gilt bei Berner Ärztinnen und Ärzten als unterversorgter Bereich. | PD
Berner Ärztinnen und Ärzte finden, dass es an medizinischen Fachpersonen für Endokrinologie und Diabetologie mangle. Schon vor zwei Jahren gaben fast die Hälfte der jeweils gut 900 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte an, dass sie diesen Bereich für unterversorgt halten. Nun sind es bereits über die Hälfte.
Alle zwei Jahre macht die Ärztegesellschaft des Kantons Bern bei ihren Mitgliedern eine Umfrage zum Behandlungsangebot. In der schriftlichen Online-Umfrage können die Befragten die Situation in den verschiedenen Fachgebieten im Kanton Bern beurteilen.
In der jüngsten Auswertung halten die meisten Antwortenden wie schon bei der letzten Befragung folgende Bereiche für unterversorgt:
  1. Kinder- und Jugendpsychiatrie
  2. Psychiatrie und Psychotherapie
  3. Kinder- und Jugendmedizin
  4. Hausarztmedizin
  5. Dermatologie
In diesen Bereichen ging jedoch die Zahl jener, die von einer Unterversorgung ausgehen, leicht zurück. Einzig bei der Endokrinologie und Diabetologie stellten mehr Ärztinnen und Ärzte einen Mangel fest.

Überangebot in Kardiologie und Radiologie

Interessant ist auch das andere Ende der Liste: Die Kardiologie, die Orthopädische Chirurgie und die Radiologie halten sehr viele Befragte für überversorgt. Anzeichen einer Überversorgung gibt es auch in der Gastroenterologie und in der Urologie.
  • arbeitswelt
  • ärztemangel
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Der Mangel an selbständigen Ärzten wird sich nicht bessern

Eine Befragung – auch von Medizinstudenten – zeigt, dass ein unnötiger Flaschenhals bei der Organisation der Praktikumsplätze besteht.

image

Todesfall wirft Fragen zur Zulassung ausländischer Ärzte auf

Rund 3000 Ärzte arbeiten in der Schweiz ohne offiziell anerkanntes Diplom. VSAO-Präsident Severin Baerlocher fordert im «Tagesanzeiger», den Ärztebestand vorrangig mit hier ausgebildeten Fachkräften zu sichern.

image

Temporärarbeit in der Pflege: (K)ein Problem!

«Zu teuer, zu flexibel, zu problematisch?» Die Kritik an Temporärarbeit reisst nicht ab. Doch David Paulou, Direktor der grössten Schweizer Personalberatung im Gesundheitswesen, hält dagegen – mit Fakten, die das gängige Bild infrage stellen.

image

«Nulltoleranz» gegenüber Aggressionen am Spital Wallis

68 Prozent mehr Fälle von asozialem Verhalten in zwei Jahren – Eine neue Richtlinie und eine Sensibilisierungskampagne sollen künftig das Personal vor Übergriffen durch Patienten und Angehörige schützen.

image

Chirurgin oder Mutter? Wenn Karriere und Kinderwunsch kollidieren

Lange Arbeitszeiten, starrer Ausbildungsweg, kaum Spielraum für Teilzeit: Junge Chirurginnen verschieben oft ihre Mutterschaft. Das hat Konsequenzen – auch fürs Fachgebiet.

image

Zulassungs-Stau bei SIWF und MEBEKO: Zürich reagiert

Lange Wartezeiten bei der Titelanerkennung gefährden die medizinische Versorgung. Nun passt das Zürcher Amt für Gesundheit seine Praxis an und erlaubt es teilweise, Ärztinnen und Ärzte provisorisch einzusetzen.

Vom gleichen Autor

image

Spitex Zürich erhält einen neuen CEO

Der Geschäftsleiter der Regio-Spitex Limmattal wird der neue Chef der Spitex Zürich. Der bisherige CEO, Markus Reck, geht in Pension.

image

Datenleck bei Hirslanden Zürich: Es war menschliches Fehlverhalten - kein IT-Problem

Ein Hirslanden-Belegarzt gab seine Login-Daten zu den Patientenakten weiter. Die Zugriffsrechte von Belegärzten seien aber kein grundsätzliches Problem, betont der Hirslanden-Sprecher.

image

Lindenhof gibt Spitalstandort Engeried auf

Grosser Umbau in der Berner Lindenhofgruppe: Im Engeried gibt es künftig nur noch ambulante Radiologie und Arztpraxen. Der Rest wird an den Lindenhof und an den Sonnenhof verlegt.