Auszeichnung für ETH Krebsforscher

Nicola Aceto von der ETH Zürich wird für seine Forschung zur Krebsmetastasierung mit dem Robert Wenner-Preis ausgezeichnet.

, 15. September 2023 um 07:07
image
Nicola Aceto von der ETH Zürich gewinnt den Robert Wenner-Preis 2023 für seine Forschung zur Krebsmetastasierung. | Krebsliga
Weltweit sterben jedes Jahr rund neun Millionen Menschen an den Folgen einer metastasierten Krebserkrankung. Der ETH Krebsforscher Nicola Aceto erforscht, wie Schwachstellen der Metastasierung erkannt und diese für die Krebstherapie nutzbar gemacht werden können.

80 000 Franken für ein laufendes Forschungsprojekt

Dafür wurde er nun mit dem diesjährigen Robert Wenner-Preis gewürdigt. Mit der Auszeichnung erhält er 80'000 Franken als Beitrag an ein laufendes Forschungsprojekt.

Prozess der Metastasierung aufhalten

Acetos Forschungsschwerpunkt liegt auf der Biologie der zirkulierenden Tumorzellen (CTC, circulating tumor cells) und deren Rolle bei der Krebsausbreitung. Um die Biologie und die Schwachstellen von aggressiven Krebsarten besser zu verstehen, wendet der Forscher und sein Team eine Kombination aus verschiedenen Methoden an: Molekularbiologie, Next-​Generation-Sequencing, computergestützter Biologie, Mikrofluidik-​ und Robotertechnologien, Patientenproben, In-​vivo-Modellen, Gentechnik, CRISPR-​Screens und Medikamentenscreens.

Medikamente gegen Tumorzellen

Die Hoffnung ist, dass Medikamente, die gegen zirkulierende Tumorzellen wirken, den Prozess der Metastasierung verhindern oder verzögern können. Ergebnisse aus seiner Forschung wurden bereits in ersten klinischen Studien getestet.
40 Jahre Robert Wenner-Preis Der Robert Wenner-Preis zur Förderung herausragender junger Wissenschaftler in der Krebsforschung konnte dank eines Legats des 1979 verstorbenen Basler Gynäkologen Robert Wenner ins Leben gerufen werden und feiert heuer sein 40. Jubiläum. Die Krebsliga Schweiz vergibt den Preis seit 1983 jährlich oder jedes zweite Jahr. Die Preisträger erhalten 80 000 Franken als Beitrag an ein laufendes Forschungsprojekt.

  • Forschung
  • ETH
  • medikamente
  • Krebs
  • Innovation
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Kispi-Infektiologe gewinnt SSI Award 2025

Für seine internationale Studie zu Mycoplasma pneumoniae erhielt Patrick M. Meyer Sauteur von der Schweizerischen Gesellschaft für Infektiologie den ersten Preis.

image

Medikamente: Nationalrat lehnt einfachere Zulassung ab

Im Unterschied zum Ständerat will der Nationalrat nichts wissen von einer erleichterten Einfuhr patentabgelaufener Medikamente.

image

Medis im Ausland günstig kaufen? Vergiss es

Der Ständerat will nicht, dass Kosten gespart werden, indem der Kauf von Medikamenten im Ausland zulasten der Grundversicherung ermöglicht wird.

image

KI gegen Krebs: Schweiz startet Vorzeigeprojekt

Eine neue Plattform wird Daten, Diagnosen und Therapien verknüpfen – und soll die Rolle der Schweiz in der KI-gestützten Präzisionsonkologie stärken.

image

Blutkrebs: Genetische Marker könnten Transplantationserfolg verbessern

Genfer Forschende haben genetische Faktoren identifiziert, die über Heilung oder Rückfall bei Blutkrebs entscheiden könnten.

image

Studie: Ein Viertel der Komapatienten versteht, wenn man mit ihnen spricht

Bewusstlos, aber nicht unbewusst: Menschen mit schweren Hirnverletzungen haben wohl häufiger noch kognitive Fähigkeiten als bisher gedacht.

Vom gleichen Autor

image

Schweizer Assistenzärzte: Viele Ruhetage, aber geringe Work-Life-Balance

Eine Studie zeigt: Im europäischen Vergleich haben Schweizer Assistenzärzte zwar mit am meisten Ruhetage pro Monat – zugleich klagen sie überdurchschnittlich oft über ihre Work-Life-Balance.

image

Lohnrunde in Berner Spitälern: Insel Gruppe steigert, Regionalspitäler zurückhaltend

Nach der Nullrunde 2025 erhalten die Mitarbeitenden der Berner Spitäler 2026 leichte Lohnerhöhungen – mit deutlichen Unterschieden zwischen der Insel Gruppe, Kliniken und Regionalspitälern.

image

UPK Basel: Wechsel an der Spitze

Nach 14 Jahren tritt Konrad Widmer als Präsident der Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel zurück. Katja Schott-Morgenroth übernimmt den Vorsitz, Jürg Nyfeler rückt in den Verwaltungsrat nach.