«Zweievierzg Stund»: Ein Flashmob für ein neues Arbeitszeit-Modell

In Zürich machen die Assistenzärzte nun Politik per Musikvideo.

, 12. Februar 2024 um 10:35
image
In Zürich ist die Forderung der Assistenzärzte nach dem 42+4-Modell derzeit besonders akut: Denn nachdem der VSAO Zürich den Gesamtarbeitsvertrag mit dem Kanton Zürich per Ende 2023 gekündigt hatte, feilschen Verbandsvertreter und Spitäler eifrig um eine Reduktion der Soll-Arbeitszeit. Bei der Psychiatrie IPW kam es inzwischen sogar zu einer Einigung.
42 Stunden Wochenarbeitszeit plus 4 Stunden Weiterbildung: Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, griffen junge Zürcher Ärzte jetzt zu einem generationentypischen Mittel: Sie bildeten einen Flashmob, inszenierten einen Musikfilm und stellten ihn ins Web.
Womit sie mit gut 2600 Views innert 22 Stunden schon mal eine gewisse breitere Beachtung schufen für das Anliegen.
«Ich bin Arzt geworden, um Menschen zu behandeln», rappt der Text: «In Tat und Wahrheit tu ich den ganzen Tag vor dem Computer vergammeln».
Und weiter: «Hauptsache, wir dokumentieren alles aus Angst vor Klagen.»
Beim Musikvideo handelt es sich um eine Eigeninitiative von Ärzten unabhängig vom VSAO Zürich.
Administrative Belastung: Was kann weg – ganz konkret?
Medinside möchte eine Bestandesaufnahme machen zu folgenden Fragen:
  • 1. Welche administrativen Aufgaben könnte man ersatz- und verlustlos streichen? (Fokus: in den Akutspitälern, Pflegeeinrichtungen, Praxen). Ganz konkret?
  • 2. Welche administrativen Aufgaben könnte man zumindest straffen?
  • 3. Welche administrativen Aufgaben sollte (und könnte) man vom medizinischen Personal enfernen und anderen Instanzen/Berufsgruppen zuweisen?
  • 4. Wie sonst noch liesse sich ärztliches und pflegerisches Personal von der Bürokratie entlasten?
Wenn Sie dazu Input haben: Bitte melden – an info@medinside.ch, Betreff «Administrative Belastung». Danke!

Zum Thema:

  • Assistenzärzte
  • VSAO
  • arbeitswelt
  • arbeitszeiten
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

So können Ärzte und Ärztinnen Medical Gaslighting verhindern

Medizinische Fachkräfte sollten sich immer wieder fragen: Nehme ich meine Patientinnen genug ernst? Sonst droht Medical Gaslighting.

image

Löhne: Gesundheitsbranche erwartet für 2026 nur ein kleines Plus

Die UBS prognostiziert einen durchschnittlichen Lohnanstieg von 1 Prozent. Damit dürfte das Gesundheitswesen im Mittelfeld liegen – nach einem ebenfalls verhaltenen Jahr 2025.

image

Der Mangel an selbständigen Ärzten wird sich nicht bessern

Eine Befragung – auch von Medizinstudenten – zeigt, dass ein unnötiger Flaschenhals bei der Organisation der Praktikumsplätze besteht.

image

KSGR: Frauenklinik führt 4-Tage-Woche ein

Die Frauenklinik Fontana des Kantonsspitals Graubünden führt eine 4-Tage-Woche ein: 42 Stunden werden auf vier Tage verteilt, das Gehalt bleibt unverändert. Andere Spitäler sehen das Modell skeptisch.

image

Temporärarbeit in der Pflege: (K)ein Problem!

«Zu teuer, zu flexibel, zu problematisch?» Die Kritik an Temporärarbeit reisst nicht ab. Doch David Paulou, Direktor der grössten Schweizer Personalberatung im Gesundheitswesen, hält dagegen – mit Fakten, die das gängige Bild infrage stellen.

image

«Nulltoleranz» gegenüber Aggressionen am Spital Wallis

68 Prozent mehr Fälle von asozialem Verhalten in zwei Jahren – Eine neue Richtlinie und eine Sensibilisierungskampagne sollen künftig das Personal vor Übergriffen durch Patienten und Angehörige schützen.

Vom gleichen Autor

image

Tertianum übernimmt Senevita

Elefantenhochzeit bei Langzeitpflege und Alterswohnen: Die beiden grössten Anbieter in der Schweiz schliessen sich zusammen. Damit entsteht ein Milliardenkonzern mit rund 11'000 Angestellten.

image

LUKS Luzern: Lohnerhöhung über der Teuerung

Kompromiss in der Lohnrunde: Insgesamt steigt die Vergütungssumme im nächsten Jahr um 1,1 Prozent.

image

Neustart nach Denkpause: Das Spital Nidwalden wagt den grossen Wurf

Statt eines Ergänzungsbaus soll nun ein kompletter Neubau entstehen.