Die Krankenkasse Assura reagiert auf die drohenden Einschnitte in der Brustkrebs-Früherkennung und lanciert mit FeminaVita ein Grundversicherungsmodell für Frauen, das gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen und Brustkrebs-Screenings franchisebefreit abdeckt.
Ab Ende September wird das Angebot schweizweit verfügbar sein, in Kraft tritt es per Anfang Januar 2026.
Besonders im Fokus steht die Vorsorge: Versicherte können frei wählen, ob sie ihre ersten medizinischen Abklärungen beim Hausarzt, bei der Gynäkologin oder beim telemedizinischen Zentrum Medgate vornehmen lassen.
In einem LinkedIn Post präzisiert der Krankenkassen-Experte Felix Schneuwly: « Der Leistungskatalog ist bei jedem Grundversicherungsmodell identisch. Erstanlaufstellen und weitere Koordination der Behandlungen unterscheiden sich».
Wer mit dem neuen Modell versichert ist, muss vor jeder Untersuchung Medgate kontaktieren, um eine erste Einschätzung einzuholen, heisst es in der
Mitteilung. Die Versicherung deckt anschliessend Untersuchungen wie Mammografie oder klinische Ultraschalluntersuchungen vollständig ab.
«Nicht alle Kantone bieten Frauen bereits Zugang zu strukturierten Früherkennungsprogrammen. Mit FeminaVita garantieren wir, dass jede Frau in der Schweiz eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen kann», erklärt Ruedi Bodenmann, CEO von Assura.
Gefährdete Screening-Programme
Gerade vor dem Hintergrund der gefährdeten Screening-Programme gewinnt das neue Modell an Bedeutung: Ab 2026 sollen die Vergütungen für Mammografie-Screenings gemäss den neuen Tarifen um bis zu 60 Prozent sinken. Für viele Radiologien wäre ein kostendeckender Betrieb damit kaum mehr möglich. Swiss Cancer Screening, die Dachorganisation der kantonalen Früherkennungsprogramme, befindet sich deshalb aktuell in Verhandlungen mit den Krankenkassen, um eine tragfähige Lösung zu finden.
Was bringen die kantonalen Brustkrebs-Screeningprogramme? Die Beurteilung von Rudolf Morant, Präsident der Krebsliga Ostschweiz.