Arbeitsbedingungen für Ärzte im Tessin werden verbessert

Per 2025 wird die Wochenarbeitszeit für die Assistenz- und Oberärzteschaft in den öffentlichen Spitälern im Kanton Tessin reduziert.

, 7. November 2022 um 08:10
image
Die Reduktion der Wochenarbeitszeit soll unter anderem das Arbeitsklima verbessern. | Freepik Racool Studio
Der Tessiner Spitalverbund (EOC) und die Tessiner Sektion des Verbandes Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) haben sich auf eine Erneuerung der Gesamtarbeitsverträge für die am EOC beschäftigten Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte geeinigt.
Konkret wird per 1. Januar 2025 die Wochenarbeitszeit von derzeit 50 auf 46 Stunden reduziert, einschliesslich vier Stunden strukturierter Weiterbildung, wie aus einer aktuellen Mitteilung hervorgeht.

Arbeitszeiten von Zeit zu Zeit in der Kritik

Damit erfülle der Kanton Tessin eine wichtige gesamtschweizerische Forderung des VSAO, schreibt der Verband. Diese verbessere die Arbeitsbedingungen und werde sich auch auf das Arbeitsklima und die Patientinnen und Patienten positiv auswirken, ist der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte überzeugt.
Die Arbeitszeiten von Ärztinnen und Ärzten sorgen immer wieder für Schlagzeilen: So haben im Sommer 2022 alle Assistenz-Arztinnen und Assistenz-Ärzte des Spitals Einsiedeln auf einen Schlag gekündigt. Im Zentrum des Konflikts stand dabei offenbar auch das Überschreiten der Höchstarbeitszeit von 50 Stunden pro Woche und Misstände in der Weiterbildung.
  • ärzte
  • vsao
  • tessiner kantonsspitäler
  • arbeitszeiten
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

KSGR: Frauenklinik führt 4-Tage-Woche ein

Die Frauenklinik Fontana des Kantonsspitals Graubünden führt eine 4-Tage-Woche ein: 42 Stunden werden auf vier Tage verteilt, das Gehalt bleibt unverändert. Andere Spitäler sehen das Modell skeptisch.

image

Offener Brief Nummer 2: Junge Ärzte verlieren die Geduld

Nach einem frustrierenden Treffen zum Stau beim SIWF kritisiert der VSAO die FMH-Spitze scharf. Der Verband fordert rasche Notmassnahmen – und findet, dass sonst der Bund eingreifen muss.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Todesfall wirft Fragen zur Zulassung ausländischer Ärzte auf

Rund 3000 Ärzte arbeiten in der Schweiz ohne offiziell anerkanntes Diplom. VSAO-Präsident Severin Baerlocher fordert im «Tagesanzeiger», den Ärztebestand vorrangig mit hier ausgebildeten Fachkräften zu sichern.

image

Tessiner Spitalverbund EOC gewinnt Spitalrose 2024

Für sein Engagement zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei schwangeren Ärztinnen erhält der Tessiner Spitalverbund die Auszeichnung des VSAO.

image

Der VSAO hat einen neuen Vizepräsidenten

Beim Assistenz- und Oberärzte-Verband folgt der USZ-Oberarzt Richard Mansky auf Severin Baerlocher.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.