Aktuelle Auswertungen der Heilmittelbehörden zeigen ein mögliches Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern, deren Väter Valproat eingenommen haben. Swissmedic reagiert deshalb mit einer vorsorglichen Anpassung der Arzneimittelinformation von Valproat-Präparaten, um über mögliche Gefahren aufzuklären. Valproat wird als Antiepileptikum eingesetzt und unter anderem unter den Namen Depakine, Orfiril oder Convulex vertrieben.
Bisherige retrospektive Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern, deren Väter während der Zeugung Valproat eingenommen haben, erhöht sein könnte. Endgültige Schlussfolgerungen sind
gemäss Swissmedic jedoch noch nicht möglich.
Vorsichtsmassnahmen für Frauen gelten weiterhin
Patienten, insbesondere solche mit Kinderwunsch, sollten mit ihrem Arzt die Möglichkeiten einer wirksamen Empfängnisverhütung oder alternativer Behandlungsmethoden besprechen. Männer, die mit Valproat behandelt werden, sollten die Therapie aber nicht ohne ärztliche Rücksprache abbrechen, um das Risiko einer Verschlechterung der Krankheitssymptome zu vermeiden. Insbesondere bei Epilepsiepatienten kann ein eigenmächtiges Absetzen Anfälle auslösen.
Die bisherigen Vorsichtsmassnahmen für Frauen bezüglich angeborener Fehlbildungen und neurologischer Entwicklungsstörungen während der Schwangerschaft gelten zudem weiterhin, wie Swissmedic weiter mitteilt. Valproatexposition während der Schwangerschaft kann nachweislich zu angeborenen Missbildungen und Entwicklungsstörungen nach der Geburt führen.