Boom bei dubiosen Gewichtssenkern unter Teenagern

Jetzt redet man schon von «Billig-Ozempic»: Der Hype um Abnehm-Pharmazeutika belebt auch die Social-Media-Welt.

, 12. Januar 2024 um 00:01
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Symbolbild: Priscilla Du Preez 🇨🇦 on Unsplash
«Fast einer von 10 Jugendlichen hat schon einmal ineffektive und potentiell schädliche Abnehm-Mittel ohne Rezept verwendet. Dies suggeriert, dass eingegriffen werden sollte, damit den Verbrauch von Gewichtsabnahme-Produkten in dieser Bevölkerungsgruppe gesenkt wird.»
Dies zwei Kernsätze in einer Studie, die soeben im Mediziner-Netzwerk JAMA veröffentlicht wurde.
Die Autoren der Metaanalyse hatten es sich zur Aufgabe gesetzt, die globale Verbreitung solcher Mittel zu erfassen; und sie hatten dafür insgesamt 90 Studien ausgewertet.
Diese wiederum umfassten die Daten von 604'000 Personen unter 18 Jahren.
  • Natasha Yvonne Hall, Dhanushi Madhushani Hetti Pathirannahalage, Cathy Mihalopoulos et al.: «Global Prevalence of Adolescent Use of Nonprescription Weight-Loss Products. A Systematic Review and Meta-Analysis», in: JAMA, Januar 2024.
  • doi: 10.1001/jamanetworkopen.2023.50940
Ein erstes Resultat: 6 Prozent der erfassten Teenager hatten Erfahrung mit Abnehm- und Abführmitteln zur Gewichts-Reduktion.
Zum Vergleich: Bei den Erwachsenen lag der Wert bei 4 Prozent (Verwendung im vorherigen Monat) respektive 6 Prozent (Verwendung in den letzten 12 Monaten) respektive 9 Prozent (Verwendung überhaupt).
Im Hintergrund steht auch, dass auf TikTok, Instagram und anderen Jugend-Medien ein reger Austausch über Wirkstoffe läuft, welche zur Gewichtsreduktion verhelfen könnten. Aktuell zeigt sich dies etwa in den Internet-Suchen nach Berberin/Berberine, das als «Ozempic für alle» diskutiert wird.
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Google-Suchen nach Berberine in den vergangenen 10 Jahren  |  Google Trends
Oft sind solche Hypes harmlos, doch bekanntlich werden gern auch riskantere Abführmittel eingesetzt; es kommt zu Abhängigkeiten und psychologischen Folgewirkungen.
Dies zumal die Mittel oft wirkungslos sind, wenn es um die angestrebte Gewichtssenkung geht.
Konkret fahndeten die Autoren – Public-Health-Spezialisten der Universitäten Deakin und Monash in Melbourne sowie aus Harvard – nach dem Einsatz von Diätpillen, Abführmitteln und Diuretika bei jungen Menschen.
Wenig erstaunlich dabei das Resultat, dass junge Frauen eher darauf zurückgriffen: Hier lag die Quote jener, die schon einmal derart Gewicht verlieren wollten, bei 10 Prozent.
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