Was besagt die Gesichtstemperatur über den Gesundheitszustand eines Menschen? Zu dieser Frage hat ein Team von Universitäten in Peking, Schanghai und Haikou thermische Gesichtsbilder von 2’800 Personen im Alter zwischen 20 und 90 Jahren ausgewertet – und daraus Modelle entwickelt.
Zwei Aspekte gerieten dabei in den Vordergrund: Mit fortschreitendem Alter gibt es Verschiebungen bei den Temperaturen gewisser Gesichts-Zonen. Und: Das Temperatur-Muster besagt wohl auch etwas über den Metabolismus – und damit über den allgemeinen Gesundheitszustand.
So ergab die Auswertung der fast 3000 Thermo-Gesichtsbilder, dass die Nasen- und Backen-Regionen mit steigendem Alter relativ kühler werden, während die Bereiche auf der Stirn und bei den Augen vergleichsweise wärmer strahlen.
Vor allem könnten Abweichungen von klinischem Interesse sein. Wenn das «thermische Alter» des Gesichts von den erwartbaren Werten abweicht, so sei dies ein Hinweis auf Gesundheitsprobleme, vermuten die Forscher.
Und so ergab eine weitere Auswertung, dass sich mit den Gesichtstemperatur-Messungen gewisse Stoffwechselprobleme wie Fettleber, aber auch hoher Blutdruck erkennen lässt. In der Studie zeigte sich dabei ein hoher AUC-Wert von 0,8.
Gesichtserkennung einmal anders
Auf der anderen Seite spiegelten die Gesichts-Temperatur-Verhältnisse auch den Lebensstil: Wer in der Befragung sagte, dass er gut schlafe, hatte tendenziell auch eine «jüngere» Temperaturverteilung. Wer bei einem kleinen Fitness-Programm mitmachte, zeigte danach eine signifikante Verjüngung im Gesicht.
Die Ergebnisse wirken vielleicht noch oberflächlich, aber die Stossrichtung ist klar: So wie man mit Gesichts-Erkennungs-Programm mittlerweile jeden Menschen aufstöbern kann – zumal in China –, könnte man sich dereinst mit Gesichts-Temperatur-Scans ein rasches Bild vom Gesundheitszustand machen; respektive vom «inneren Alter».
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