Die Arbeitszeiten der Assistenzärzte namentlich in der Chirurgie sind ein Dauerbrenner - und schienen aus einer unvoreingenommenen Sicht unlösbar. Nun führt aber das Spital Uster eine Lösung ein, die auch vom Berufsverband VSAO Zürich unterstützt wird.
Weiterbildung inklusive
Die Lösung heisst 42+4h. Will heissen: 42 Stunden Arbeit am Patienten plus 4 Stunden strukturierte Weiterbildung pro Woche. Das Modell gilt für die chirurgischen Disziplinen Viszeral, Urologie, Traumatologie, Orthopädie und Handchirurgie.
Die neuen Arbeitsbedingungen treten am 1. August 2024 in Kraft. Bisher betrug die Arbeitszeit 50 Wochenstunden, undifferenziert Weiterbildungs- und Dienstleistungszeit rund um die Patientenbetreuung.
Vorzeigemodell
Laut dem VSAO Zürich ist das ein Vorzeigemodell. Er erhofft sich damit, dass andere Spitäler im Kanton nachziehen werden.
Nun muss man wissen, dass auch andere Spitäler die 46-Stunden-Woche für Assistenzärzte in der Chirurgie eingeführt haben. Wie aber Philipp Thüler vom VSAO Schweiz präzisiert, sei es eben besonders wichtig, dass 42 Stunden Arbeit am Patienten verrichtet werden und in den zusätzlichen 4 Stunden auch die Weiterbildung Platz findet.
Mit Hilfe des VSAO
Gemäss einer Medienmitteilung hat das Spital Uster die Arbeitszeitreduktion in der Chirurgie schon länger anvisiert. Es sei mit ihrem Anliegen auf den VSAO Zürich zugegangen.
Anschliessend sei die Einführung der 42+4h-Arbeitswoche gemeinsam vorbereitet und das Change Management seitens VSAO Zürich aktiv begleitet worden. Dabei habe sich der VSAO Zürich am Prinzip der drei Säulen orientiert: «Dienstplan optimieren, Administration reduzieren und effiziente Weiterbildung».