Schon wieder Patientenstau in Freiburg

Das Freiburger Spital ist erneut am Anschlag. 40 Patienten belegen Betten, die sie eigentlich nicht mehr bräuchten.

, 15. November 2023 um 10:51
image
Das Freiburger Spital hat über 40, vor allem betagte Patienten, die ein Spitalbett belegen, obwohl sie die Betreuung in einem Akutspital gar nicht bräuchten. | zvg
Das Freiburger Spital (HFR) hat es im vergangenen Jahr nicht geschafft, sich genügend auf den Patientenandrang im Herbst vorzubereiten. Genau wie vor einem Jahr – Medinside berichtete darüber – muss das Spital nun Operationen verschieben.

Zu viel: 90 bis 95 Prozent Auslastung

Auch der Grund ist derselbe wie vor Jahresfrist: Über 40 Betten seien mit Personen belegt, deren Austritt sich verzögert, da sie keinen Platz in einem Pflegeheim oder einer spezialisierten Einrichtung erhalten oder weil die Spitex sie aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht betreuen kann, so die Mitteilung des HFR.
«Mit mehr als neun von zehn belegten Betten in der Akutpflege und neuneinhalb von zehn belegten Betten in der Rehabilitation steht das HFR seit einigen Wochen unter enormem Druck», klagt das Spital.

Länger auf der Intensivstation...

Für ein reibungsloses Funktionieren liege die Auslastung üblicherweise für die Akutpflege bei 85, für die Rehabilitation bei 90 Prozent. Ohne diesen Spielraum können die Versicherungsklasse oder die Unterbringung in Einzelzimmern von Patientinnen oder Patienten am Lebensende nicht immer gewährleistet werden. Ausserdem müssen die Patientinnen und Patienten länger in der Notaufnahme warten, bis ein Bett frei wird.
Das Spital hat nun kurzfristige Massnahmen angeordnet: Dazu gehört zum Beispiel, dass Patienten einige Stunden auf der Intensivstation, im Aufwachraum oder in der Notaufnahme bleiben. Zudem können geplante Operationen verschoben werden.

...oder Betten in den Gängen

Als letzte Massnahme kann sogar veranlasst werden, Patientenbetten in den Gängen einzurichten. Das konnte bislang vermieden werden.
  • spital
  • freiburger spital
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.