Zu einem gelungenen Leben gehört auch ein würdevolles Sterben. Regierungen, die bestrebt sind, ihren Bürgern das Leben so angenehm wie möglich zu machen, sollten sich auch darum kümmern, wie sie ihnen beim Sterben helfen können - und ein entsprechendes Palliativangebot bereitstellen.
Bewertet wurden besonders die Einbindung der Palliativpflege in die Grundversorgung, die Erschwinglichkeit von Palliativmedizin für die Patienten, die Verfügbarkeit von Sterbehospizen und das allgemeine Bewusstsein dem Thema gegenüber.
Reiches Land, hoher Standard
Die Liste wird wenig überraschend von den reichen europäischen und asiatischen Ländern angeführt. Es zeigt sich, dass allgemeiner Wohlstand auch mit einer hohen Qualität der Palliativpflege einhergeht.
Grossbritannien steht an der Spitze; die Schweiz folgt erst auf Rang 15, noch hinter Deutschland und Frankreich. Abstriche gabs für die Schweiz vor allem für das mangelnde öffentliche Bewusstsein dem Thema gegenüber sowie die unterdurchschnittliche Transparenz und Informationen über Angebote und Einrichtungen wie Sterbehospize. Details werden allerdings nicht genannt.
Die Top 15
- Grossbritannien
- Australien
- Neuseeland
- Irland
- Belgien
- Taiwan
- Deutschland
- Niederlande
- USA
- Frankreich
- Kanada
- Singapur
- Norwegen
- Japan
- Schweiz
China wenig gerüstet
Interessant ist die Gegenüberstellung zwischen Angebot und der zu erwartenden Nachfrage von Palliativleistungen, die erstmals erhoben wurde. Dabei zeigt sich, dass speziell China zu wenig gerüstet ist für die zu erwartende Zunahme an Todesfällen, die auf Herz-Kreislauferkrankungen zurückgehen. Am besten decken sich Angebot und Nachfrage in Australien, Neuseeland, Grossbritannien und den Niederlanden. Auch die Schweiz liegt in der Spitzengruppe.
Erfolgsfaktoren
Welche Eigenschaften weisen überhaupt Länder mit einem hohen «Quality of Death Index» aus? Die Studie nennt diese Faktoren:
- Einbindung der Palliativpflege in die Gesundheitsversorgung
- Hohe öffentliche Ausgaben für die Gesundheitsversorgung
- Ausreichende Ausbildungsmöglichkeiten für das medizinische Personal
- Grosszügige finanzielle Unterstützung für Institutionen und Patienten
- Verfügbarkeit von Schmerzmitteln
- Starkes öffentliches Bewusstsein für Palliativpflege
Zwei Schweizer beteiligt