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Dürfen Mediziner nach Patienten googeln?
Vier von zehn Psychotherapeuten in Deutschland und Österreich googeln im Netz nach Patienten. Dies besagt eine neue Studie. Doch weshalb? Was suchen sie?
, 5. Februar 2016 um 05:00Ohne Erlaubnis der Patienten
- 85 Prozent der Befragten nutzen das Internet täglich für berufliche Zwecke.
- Rund 40 Prozent haben schon einmal Patienten gegoogelt.
- Fast genau so viele Therapeuten kennen zudem Kollegen, die dies ebenfalls tun.
- Die googelnden Therapeuten tun dies im Schnitt bei rund 6 Patienten.
- Drei Viertel googeln, ohne vorher bei den Patienten um eine Erlaubnis gefragt zu haben.
- Nur ein Fünftel hat diese Erlaubnis. Und nur vier Prozent führen die Internet-Recherche gemeinsam mit dem Patienten durch.
- Von den 60 Prozent, die ihre Patienten noch nicht gegoogelt haben, begründen 13 Prozent dies damit, dass «die Patienten damit wohl nicht einverstanden wären».
- Etwa 40 Prozent der «Googler» haben moralische Zweifel an der Web-Recherche. Ein Drittel vertraut den Informationen schlicht nicht. Fast ein Viertel will aber auch keine Extra-Arbeit mit der Recherche leisten.
Christiane Eichenberg; Philipp Y. Herzberg: «Do Therapists Google Their Patients? A Survey Among Psychotherapists», in: «Journal of Medical Internet Research», Januar 2016
Hat der Patient Zugang zu Schusswaffen?
- …wenn Gefahr droht, ob für den Therapeuten, den Patienten oder andere. Eine konkrete Situation beschrieb einer der befragten Therapeuten. Er habe im Internet geprüft, ob ein suizidgefährdeter Mensch etwa Mitglied in einem Schützenverein sei und Zugang zu Schusswaffen habe.
- Rund zehn Prozent der befragten Therapeuten konsultieren das Internet ausserdem, wenn sie das Gefühl haben, dass der Patient lügt. Einige nutzen das Internet generell, um die Anamnese zu vervollständigen.
- Nur eine kleine Minderheit googelt Patienten aus reiner Neugier.
Internet-Recherche in die Ausbildung integrieren
40 Prozent nutzen soziale Netzwerke
- Die Mehrheit stellt daher selbst nur geprüfte Infos ins Web.
- Ein Drittel postet generell keine persönlichen Infos;
- und knapp 50 Prozent nutzen Suchmaschinen, um die Daten über sich selbst im Web im Blick zu behalten.
- Trotzdem nutzen 40 Prozent der Psychotherapeuten soziale Netzwerke.
Dieser Fall sorgte für Diskussion
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