Die Walliser Regierung will mitreden und -entscheiden, wenn die Kliniken teures medizinisches Gerät anschaffen. Wenn eine «Einrichtung des Gesundheitswesens» künftig Apparaturen kaufen will, die mehr als eine Million Franken kosten, so soll zuerst eine Kommission beurteilen, ob die Anschaffung Sinn macht. Der definitive Entscheid liegt dann beim Staatsrat, also der Kantonsregierung.
Dies erfuhr die Walliser Informationssite
«1815.ch». Das Modell soll zunächst für fünf Jahre gelten. Im Hintergrund steht, dass im Wallis vergleichsweise viele CT- und MRI-Anlagen betrieben werden, mit den bekannten Folgen für die Gesamtkosten des kantonalen Gesundheitssystems. Konkret misst die Regierung 42,9 CT-Geräte auf eine Million Einwohner, während der nationale Schnitt bei 26,3 liegt.
«Potenziell schädliche Untersuchungen»
Die Kommission, welche ein Auge auf die künftigen Anschaffungen werfen soll, werde sich aus Vertretern der Politik, der Spitäler, der Ärzteschaft und der Versicherer zusammensetzen.
«Es wird allgemein anerkannt, dass im Gesundheitsmarkt die Nachfrage und die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen nicht nur vom Bedarf abhängen, sondern auch angebotsgetrieben ist», erläutert der Staatsrat seinen Plan. «Ein Überangebot an medizinisch-technischen Geräten kann zu unnötigen und potenziell schädlichen Untersuchungen für Patientinnen und Patienten führen, die einen Kostenanstieg zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung verursachen.»