Unispital-Chefarzt im Visier der Versicherer

Krankenkassen haben gegen den Klinikdirektor der Gynäkologie am Zürcher Unispital Ermittlungen aufgenommen.

, 21. April 2020 um 11:49
image
  • universitätsspital zürich
  • spital
  • gynäkologie
  • versicherer
Der Klinikdirektor der Gynäkologie am Zürcher Universitätsspital (USZ) soll sich über Jahre systematisch und in grosser Zahl für Operationen eingetragen haben, die er nicht oder nur teilweise ausführte. Zum Teil fanden diese laut Operationsplänen gleichzeitig statt, wie auch Medinside berichtete. 
Nach dem Start einer externen Untersuchung im Auftrag des Unispitals wurde Daniel Fink inzwischen «dauerhaft beurlaubt», was einer Entlassung gleich kommen dürfte. Spitaldirektor Gregor Zünd soll die Anschuldigungen laut «NZZ am Sonntag» als «schwerwiegend, aber gut dokumentiert» bezeichnet haben. 

Dienst- und Operationspläne im Fokus

Nun ermitteln Krankenversicherer gegen Daniel Fink, wie Recherchen von Medinside zeigen. Im Zentrum stehen dabei die Abrechnungen des Gynäkologie-Chefarztes. Darunter ist auch ein grosser Versicherer mit Hauptsitz in Bern, der jetzt Beweise wie Dienst- und Operationspläne genauer unter die Lupe nehmen will.
Klinikdirektor Daniel Fink arbeitete fast 30 Jahre am Unispital Zürich, unter anderem seit über 15 Jahren als Direktor der Klinik für Gynäkologie und seit August 2013 zudem als Bereichsleiter Medizinbereich Frau-Kind. Der Gynäkologe mit MBA-Abschluss ist darüber hinaus Ordinarius für Frauenheilkunde an der Universität Zürich (UZH).

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital St. Gallen hat neuen Finanzchef

Bülach, Aarau und jetzt das Kantonsspital St. Gallen. Das sind die Stationen von Martin Banaszak.

image

Oberengadin: Kredit ist «überlebenswichtig»

Die Trägergemeinden des Spitals Samedan sind sich einig: Das Oberengadin braucht eine «qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung».

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.