Chefarzt Daniel Fink ist bereits weg

Das Zürcher Universitätsspital (USZ) hat den Klinikdirektor der Gynäkologie beurlaubt - offenbar für immer.

, 5. April 2020 um 10:30
image
  • spital
  • universitätsspital zürich
Vor einem Monat brachten Recherchen der «NZZ am Sonntag» eine externe Untersuchung gegen Daniel Fink ins Rollen. Der Klinikdirektor der Gynäkologie am Zürcher Universitätsspital (USZ) soll sich über Jahre und in grosser Zahl für Operationen eingetragen haben, die er nicht oder nur teilweise ausführte. Auch Medinside berichtete.
Im Zusammenhang mit der laufenden Untersuchung hat das USZ Daniel Fink nun beurlaubt, wie die «NZZ am Sonntag» meldet. Er arbeitet ab sofort nicht mehr als Klinikdirektor der Gynäkologie am Unispital. Spitaldirektor Gregor Zünd soll laut einer Quelle die Anschuldigungen als «schwerwiegend, aber gut dokumentiert» bezeichnet haben.

Unispital sucht nach einer Lösung für die Nachfolge

Der Chefarzt bezieht Ferien auf unbestimmte Zeit, wie die Zeitung weiter berichtet. Laut Recherchen der NZZaS ist der Urlaub von Fink als dauerhaft bezeichnet worden. Dies dürfte einer Entlassung gleich kommen. Für die Leitung der Gynäkologie wurde ein interimistischer Direktor ­bestimmt, man suche aber nach einer dauerhaften Lösung für die Nachfolge, heisst es. Weder das Unispital noch die Gesundheitsdirektion wollte gegenüber der Zeitung aber Stellung dazu nehmen.
Klinikdirektor Daniel Fink arbeitet seit fast 30 Jahren am Unispital Zürich, unter anderem seit September 2004 als Direktor der Klinik für Gynäkologie und seit August 2013 zudem als Bereichsleiter Medizinbereich Frau-Kind. Der Gynäkologe mit MBA-Abschluss ist darüber hinaus Ordinarius für Frauenheilkunde an der Universität Zürich (UZH). 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.