Unispital vergibt Grossauftrag für eine neue Strategie

Die Berater von Pricewaterhouse Coopers (PWC) sollen das Universitätsspital Zürich (USZ) strategisch fit machen. Das Budget für das Grossprojekt beträgt mehrere hunderttausend Franken.

, 21. Juli 2022 um 08:30
image
  • spital
  • universitätsspital zürich
  • pwc
Das Universitätsspital Zürich (USZ) will eine zukunftsweisende Strategie auf Unternehmensebene entwickeln. Dazu holt das USZ das grosse Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers (PWC) als Taktgeber an Bord.
Das Spital lässt sich das Vorhaben einiges kosten: Für die Unternehmens- und Managementberater von PWC steht ein Budget von 750'000 Franken bereit. Dies geht aus der Auftragsvergabe des Informationssystem über das öffentliche Beschaffungswesen (Simap) hervor. 
Für den Zuschlagsentscheid mit dem Projekttitel «Strategie USZ 2030» wurde der Preis mit rund einem Fünftel gewichtet. Mit 80 Prozent waren projektbezogene Kriterien ausschlaggebend, die nur für registrierte Anbieter ersichtlich sind. Die Offertöffnung war nicht öffentlich, wie aus dem Zuschlag weiter hervorgeht.

Will verlorene Marktanteile zurückgewinnen

Das Unispital Zürich und einige Kliniken wie die Herzchirurgie standen in den vergangenen Jahren immer wieder in der öffentlichen Kritik. Das brachte wohl auch Reputationsverluste mit sich, die zu einer schwächeren Wettbewerbsposition geführt haben. 
Das Universitätsspital hat vor diesem Hintergrund in den letzten Monaten einen Kulturwandel eingeleitet und eine interne Reorganisation vorgenommen. Das USZ strebt laut eigenen Angaben in den kommenden Jahren unter anderem die Rückgewinnung verlorener Marktanteile im stationären Bereich an. 
Um die Ressourcen besser zu nutzen, hat das Spital Anfang Jahr etwa ein neues Organisationsmodell eingeführt. Neu kommt beispielsweise dem Ärztlichen Direktor in der Gestaltung der Medizinstrategie eine zentrale Rolle zu, gemeinsam mit den drei bislang noch nicht rekrutierten Co-Direktoren. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Pflege: Sparen beschäftigt mehr als Rekrutieren

Die Hauptsorge der Pflegeleitungen in der Schweiz ist nicht mehr der Personalmangel. Das «CNO-Barometer 2025» deutet an, dass die Chief Nurse Officers den Blick neu ausrichten.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.