Transplantationen: Unispital Zürich verzeichnet wichtigen Erfolg

Eine vom USZ entwickelte Methode verringert bei Transplantationen Komplikationen und erhöht die Überlebenszeit.

, 17. Dezember 2015 um 09:59
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Das Universitätsspital Zürich (USZ) hat eine Methode entwickelt, welche die Chancen bei einer Spende nach Kreislaufstillstand erhöhen soll: die hypotherme, oxygenierte Maschinen-Perfusion, kurz HOPE (Kasten unten).
Ein internationaler Vergleich hat nun bestätigt: Die mit der HOPE-Methode behandelten Patienten weisen eine deutlich verbesserte Ein-Jahres-Überlebenszeit auf (90 vs. 69 Prozent).

Null Prozent Komplikationen

Weiter konnten laut einer Mitteilung des USZ weniger intrahepatische Gallengangskomplikationen nachgewiesen werden (0 vs. 22 Prozent). Die vollständigen Ergebnisse des Vergleichs wurden in der Novemberausgabe des «Annals of Surgery» publiziert.
Dutkowski P, Polak WG, Muiesan P, Schlegel A, Verhoeven CJ, Scalera I, DeOliveira ML, Kron P, Clavien PA: «First Comparison of Hypothermic Oxygenated PErfusion Versus Static Cold Storage of Human Donation After Cardiac Death Liver Transplants: An International-matched Case Analysis», in «Annals of Surgery», November 2015.
«Die HOPE-Methode hat damit ein grosses Potential zur Optimierung der Leber vor der Transplantation», sagt Pierre-Alain Clavien. Clavien ist beim USZ verantwortlich für das Programm und Direktor der Klinik für Viszeral - und Transplantationschirurgie.
Was ist HOPE?
Die Methode soll die Chancen bei einer Spende nach Kreislaufstillstand – einer Donation after Cardiac Death (DCD) – erhöhen. Hierbei spülen Ärzte das entnommene Organ kurz vor der Transplantation mit einer kalten Lösung, die mit Sauerstoff angereichert ist. Die Spülung erfolgt direkt im Operationssaal. So können Vorschäden am Spenderorgan reduziert und die Funktion beim Empfänger verbessert werden.
Als weltweit erstes Zentrum hatte das USZ 2011 die HOPE-Methode bei Patienten mit dringlicher Transplantation eingesetzt.
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