Transparenz-Initiative: Etwa zwei Drittel der Ärzte machen mit

Welche Summen die Pharmafirmen den Ärzten etwa für Flug, Hotel und Kongresskosten bezahlen, soll ab Juni für alle nachlesbar werden.

, 4. April 2016 um 09:28
image
  • ärzte
  • spital
  • medikamente
  • fmh
Patienten können bald im Internet nachschauen, wie viel Geld ihre Ärzte, Apotheker oder Spitäler von einer Pharmafirma bekommen haben. Das ist das Ziel der Transparenz-Initiative des Schweizer Wirtschaftsverbandes für Chemie, Pharma und Biotech (Scienceindustries).
Die betroffenen Ärzte und Apotheker müssen der Veröffentlichung zustimmen. In der Schweiz sollen laut Scienceindustries rund zwei Drittel der betroffenen Ärzte zugestimmt haben. Die Initiative gilt für ganz Europa.

FMH erhofft sich mehr Unabhängigkeit 

Auch die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH ist klar für die Offenlegung: «Wir erhoffen uns mehr Transparenz und Unabhängigkeit», sagt FMH-Präsident Jürg Schlup zur Zeitung «20 Minuten».
Siehe auch: «Der Nachweis: Wer Geld von Pharmafirmen kriegt, verschreibt seltener Generika»
Aufgeschlüsselt soll auch, ob das Geld für Dienstleistungen und Beratungen im Rahmen der Forschung oder für die Teilnahme an Kongressen gezahlt wurde. Die Offenlegung soll dem Verdacht entgegentreten, Ärzte würden bestimmte Medikamente wegen empfangener Zahlungen verschreiben.

Was bei Nicht-Offenlegung droht

Ärzte-Verbände geben zudem die Empfehlung ab, dass Firmen in Zukunft nicht mehr mit Ärzten oder Apothekern zusammenarbeiten sollen, wenn diese eine Veröffentlichung der empfangenen Zahlungen ablehnen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Was Verena Nold wirklich sagte

Die Santésuisse-Präsidentin teilt gegen die Politiker aus und unterstützt die Kostenbremse-Initiative.

image

Weniger Originalpräparate, mehr Biosimilars

Der Anteil an Biosimilars liegt bei 50 Prozent. Zu wenig - weshalb nun verschiedene Massnahmen in Kraft treten.

image

Gewinn fürs Spital Bülach

Das Zürcher Spital verzeichnete 2023 ein Plus von 3,4 Millionen Franken.

image

Verlust fürs Spital Emmental

Es weist ein Minus von 2,5 Millionen Franken aus.

image

Luks bekommt Namenszusatz

Neu darf es sich «Universitäres Lehr- und Forschungsspital» nennen.

image

«Exogene Effekte»: HFR schreibt rötere Zahlen als erwartet

Vor allem die Personalkosten drückten die Freiburger Kantonsspital-Gruppe verstärkt ins finanzielle Minus.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.