Swiss Medtech erweitert Branchenkodex

Neu dürfen Medtech-Firmen keine Zuwendungen mehr an medizinische Einzelpersonen zahlen.

, 19. Januar 2018 um 15:28
image
  • medtech
  • medizinaltechnik
  • ethik
  • arbeitswelt
Am 12. Juni 2017 hat der Branchenverband Swiss Medtech einen Kodex in Kraft gesetzt, der das Zusammenspiel zwischen Medtech-Firmen und medizinischen Fachpersonen und Einrichtungen regelt. Seither darf medizinische Ausbildung nur über konkret definierte Arten von Zuwendungen unterstützt werden. 
Auf den 1. Januar 2018 wurde der Kodex erweitert. Seither ist es Medtech-Firmen untersagt, die Teilnahme von Fachpersonen an Bildungskonferenzen zu finanzieren. Zuwendungen dürfen nur noch an medizinische Einrichtungen oder professionelle Konferenzveranstalter ausgerichtet werden. Zusätzlich werden Transparenzrichtlinien eingeführt, welche die Ausbildungszuwendungen dokumentieren und offenlegen sollen. 
Weiter enthält der Kodex spezifische Regeln für bestimmte Veranstaltungstypen, für Forschungs- und Beratervereinbarungen, Zuwendungen und Spenden, Muster und Demonstrationsprodukte, Material für die fachliche Weiterbildung und Geschenke von geringem Wert. Der Kodex betrifft alle Veranstaltungen, die durch Verbandsmitglieder organisiert werden. 

Die wichtigsten Neuerungen

  • Zuwendungen dürfen nicht an Einzelpersonen, sondern ausschliesslich an medizinische Einrichtungen oder professionelle Konferenzveranstalter gezahlt werden.
  • Dafür wird ein schriftlicher Vertrag mit der medizinischen Einrichtung erforderlich, in dem Zweck, Nutzung und Pflichten der Begünstigten festgelegt sind.
  • Unternehmen dürfen bei Bildungskonferenzen keine Einzelpersonen als Empfänger der Zuwendungen benennen sondern lediglich Empfängertypen.
  • Ausbildungszuwendungen werden auf einer elektronischen Plattform offengelegt.


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So können Ärzte und Ärztinnen Medical Gaslighting verhindern

Medizinische Fachkräfte sollten sich immer wieder fragen: Nehme ich meine Patientinnen genug ernst? Sonst droht Medical Gaslighting.

image

Löhne: Gesundheitsbranche erwartet für 2026 nur ein kleines Plus

Die UBS prognostiziert einen durchschnittlichen Lohnanstieg von 1 Prozent. Damit dürfte das Gesundheitswesen im Mittelfeld liegen – nach einem ebenfalls verhaltenen Jahr 2025.

image

Der Mangel an selbständigen Ärzten wird sich nicht bessern

Eine Befragung – auch von Medizinstudenten – zeigt, dass ein unnötiger Flaschenhals bei der Organisation der Praktikumsplätze besteht.

image

Lindenhofgruppe: Die Zukunft im Blick

Als Qualitätsführerin in Medizin und Pflege gilt es, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und das Angebot stetig weiterzuentwickeln. Damit es gelingt, dem steigenden wirtschaftlichen Druck wirkungsvoll zu begegnen.

image

Temporärarbeit in der Pflege: (K)ein Problem!

«Zu teuer, zu flexibel, zu problematisch?» Die Kritik an Temporärarbeit reisst nicht ab. Doch David Paulou, Direktor der grössten Schweizer Personalberatung im Gesundheitswesen, hält dagegen – mit Fakten, die das gängige Bild infrage stellen.

image

«Nulltoleranz» gegenüber Aggressionen am Spital Wallis

68 Prozent mehr Fälle von asozialem Verhalten in zwei Jahren – Eine neue Richtlinie und eine Sensibilisierungskampagne sollen künftig das Personal vor Übergriffen durch Patienten und Angehörige schützen.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.