«Junk-Food» bei Herzpatienten ist gar nicht so schädlich

Moderate Mengen an fetthaltigen Lebensmitteln richten bei Herzpatienten nicht so viel Schaden an, wie bis anhin gedacht. Dies zeigt eine aktuelle Ernährungsstudie aus Neuseeland.

, 26. April 2016 um 14:46
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Wissenschaftler an der University of Auckland in Neuseeland haben herausgefunden, dass eine mediterrane Ernährungsweise – also viel Obst, Gemüse oder Fisch – das Risiko für einen (weiteren) Herzinfarkt oder Schlaganfall sinken lässt. Klingt nicht sehr überraschend.
Interessanter erscheint ein anderes Studienresultat: Wer gleichzeitig trotzdem «Fast food» – in moderaten Mengen – isst , hat kein höheres Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Denn einen statistischen Zusammenhang fanden die Wissenschaftler nicht. Das haben die Forscher so nicht erwartet.
Ralph A. H. Stewart et al. «Dietary patterns and the risk of major adverse cardiovascular events in a global study of high-risk patients with stable coronary heart disease», in: «European Heart Journal», 24. April 2016.

«Nicht unbedingt Ungesundes vermeiden»

Dies sei zwar kein Freibrief für fett- und zuckerreiches Essen. Aber vielleicht scheint es wichtiger zu sein, Herzkranke eher dazu ermuntern, gesunde Lebensmittel zu essen, statt ihnen von ungesunden Sachen wie frittierte Speisen oder Süsses abzuraten, so Studienleiter Ralph Stewart vom Auckland City Spital in Neuseeland.
Es sei klar zu erkennen, dass Menschen mit Herzerkrankungen nicht unbedingt ungesunde Lebensmittel vermeiden sollten, sondern einfach viel grössere Mengen gesunde Lebensmittel konsumieren müssen, fügen die Autoren hinzu.
Für die im «European Heart Journal» veröffentlichten Beobachtungsstudie werteten die Wissenschafter Daten von 15'000 herzkranken Menschen aus 39 Ländern aus – mittels Fragebögen. Das Durchschnittsalter betrug 67 Jahre.
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