Studie: Der «Weekend-Effekt» bei Nierentransplantationen

An Wochenenden werden mehr transplantierbare Nieren «weggeworfen» als unter der Woche. Forscher der Columbia-Universität suchen jetzt nach den Ursachen.

, 11. November 2015 um 11:49
image
  • usa
  • transplantationen
  • nephrologie
  • forschung
Zahlen aus den USA belegen: Trotz Organknappheit landen rund 17 Prozent der transplantierbaren Nieren in der Entsorgung – Tendenz steigend. Dies hat vor kurzem das Wissenschaftsportal «Eurekalert» berichtet.
Neuste Forschungen der Amerikanischen Gesellschaft für Nephrologie kommen jetzt zu einem weiteren Ergebnis. An den Wochenenden werfen Spitäler mehr brauchbare Spender-Nieren weg als an Werktagen.

Den Gründen auf der Spur

«Der Wochentag scheint die Vermittlung und Verwertung einer Spender-Niere zu beeinflussen», sagte Forschungsleiter Sumit Mohan vom Columbia University Medical Center. Das Team um Mohan hat dazu mehrere Tausend Datensätze des US-Transplantations-Registers miteinander verglichen.
Die Gründe dafür seien noch unbekannt. Eine Rolle spielen den Autoren zufolge die reduzierten Ressourcen an Wochenenden – vor allem bei kleinen Transplantations-Zentren. Das müsse jetzt eingehender untersucht werden, sagte Mohan gegenüber dem amerikanischen Medizinportal «Medical Research».
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

Empa-Forschende entwickeln selbsthaftende künstliche Hornhaut

Forschende der Empa und der Universität Zürich haben eine künstliche Hornhaut entwickelt, die künftig Spendergewebe ersetzen könnte.

image

«Eine frühzeitige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall ist sicher und wirksam»

Im Interview erklärt Neurologe Urs Fischer, Chefarzt am Inselspital Bern, was die Ergebnisse der CATALYST-Studie für die klinische Praxis bedeuten – und warum alte Leitlinien überdacht werden sollten.

image

Das Ludwig-Institut bleibt in Lausanne

Zehn Jahre nach der Gründung der Partnerschaft mit dem CHUV und der Uni Lausanne wird das Ludwig-Institut in die Universität integriert. Es soll mehr über Immuntherapie und Tumor-Mikroumgebung geforscht werden.

image

«Wir erreichen heute Areale, die früher unzugänglich waren»

Thomas Gaisl vom USZ über Präzisionsgewinne, Patientennutzen und technische Grenzen der robotisch-assistierten Bronchoskopie – das Interview.

image

Internationale Anerkennung für Schweizer Lungenkrebs-Forscherin

Solange Peters, Leiterin der medizinischen Onkologie am CHUV, erhält den Paul A. Bunn, Jr. Scientific Award, eine der höchsten internationalen Auszeichnungen für Lungenkrebsforschung.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.