St. Galler Spitäler: Jetzt kommt es zur ersten Sanierung

Für den Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde ist die Spitalregion Fürstenland Toggenburg das grösste Sorgenkind. Nun soll es dort zu einer Sanierung kommen – schneller als erwartet.

, 30. August 2018 um 08:15
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Die vier St.Galler Spitalverbunde melden für das erste Halbjahr 2018 insgesamt einen Gewinn von 1,6 Millionen Franken. Ihr grösstes Sorgenkind ist aber die Spitalregion Fürstenland Toggenburg (SRFT). Dort hätten Frequenzeinbussen und ein tieferer Casemix-Index (CMI) unter anderem zu einem Verlust geführt, der sich rasch vergrössere.
Budgetiert war ein Minus von 1,3 Millionen Franken für das ganze Jahr. Jetzt sind es bereits im ersten Halbjahr vier Millionen Franken. Die prognostizierten Budgetabweichungen sind laut einer Mitteilung «dramatisch». Ohne «drastische Einschnitte» werde das Eigenkapital ab 2020 aufgebraucht sein.

Denkpause für das Bauprojekt Wattwil

Da der Handlungsbedarf grösser und schneller als erwartet sei, wurde ein Sanierungs-Projekt in Auftrag gegeben. In Zusammenarbeit mit der Berater- und Prüfgesellschaft PwC werden nun «betriebliche Massnahmen» aufgezeigt. Dies seien abgestimmt auf die kantonale Leistungs- und Strukturentwicklung. Das Projekt greife keinen Entscheiden der politischen Gremien vor, heisst es. 
Erste Resultate für die Sanierung der Spitalregion Fürstenland Toggenburg folgen spätestens in einem halben Jahr, sagt Bruno Urban Glaus zu Medinside. Das Projekt ist laut dem Verwaltungsrats-Vizepräsident erst gestartet.  
Weiter gibt der Verwaltungsrat bekannt, dass es beim Spital Wattwil zu einer Denkpause für die nächsten Phasen der Bauarbeiten kommt. Und zwar für so lange, bis definitive Ergebnisse aus den Strategieprojekten vorlägen. Dieser Unterbruch sei aber noch keine definitive Entscheidung über das Bauprojekt.
  • Mehr zum Thema: «Diese St. Galler Spitäler sind wohl von der Schliessung betroffen»
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