Tourismus soll den Spitalbetrieb ankurbeln – und umgekehrt

Schweizer Privatspitäler wie Hirslanden und Swiss Medical Network (SMN) setzen mit der Branchenorganisation Tourismus Schweiz auf Gesundheitstouristen: vor allem aus China, Russland und den Golfstaaten.

, 28. Oktober 2019 um 19:02
image
Die Marketingorganisation Schweiz Tourismus (ST) hat mit rund 20 Spitälern und Kliniken eine Partnerschaft zur Entwicklung des Gesundheitstourismus in der Schweiz abgeschlossen. Das Ziel ist es, die Schweiz als eine führende Destination im Gesundheitstourismus zu positionieren, wie die Organisation mitteilt. 
Die ausländischen Patienten sollen den medizinischen Einrichtungen helfen, «die Auslastung ihrer Betten zu optimieren». Umgekehrt wollen die Partner dieses «lukrative Feld» für die Schweizer Tourismusbranche erschliessen, heisst es. 

25 Prozent mehr Umsatz erwartet

Der touristische Umsatz soll dadurch bis 2022 um 25 Prozent steigen, von 196 Millionen auf 245 Millionen Franken. Vor allem, weil Patienten aus dem Ausland oft in Begleitung ihrer Angehörigen anreisen. 
Im ersten Quartal 2020 plant die Tourismusorganisation den Start einer mehrsprachigen Webseite, ein Magazin und die Teilnahme an verschiedenen Fach- und Publikumsveranstaltungen – in China, Russland und den Golfstaaten. Die medizinischen Partnerinstitutionen könnten so gleich vom Netzwerk vor Ort profitieren, heisst es. 

Mehr als die Hälfte Selbstbezahler

Im Jahr 2017 weilten über 35’900 Patientinnen und Patienten mit Wohnsitz im Ausland in Schweizer Spitälern und Kliniken. Sie machen rund zwei Prozent aller Patienten aus. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Selbstbezahler.
Partner der Gesundheitstourismus-Kampagne:
Swiss Medical Network
  • Privatklinik Bethanien, Zürich
  • Clinique Générale-Beaulieu, Genf
  • Nescens Clinique de Genolier & Clinique de Genolier
  • Privatklinik Lindberg, Winterthur
  • Clinique de Montchoisi, Lausanne
  • Clinica Sant’Anna, Lugano
  • Clinique Valmont, Montreux
Privatklinikgruppe Hirslanden
  • Clinique La Colline, Genf
  • Clinique des Grangettes, Genf
  • Klinik Hirslanden, Zürich
  • Hirslanden Klinik im Park, Zürich
Unabhängige Spitäler und Kliniken
  • Grand Resort Bad Ragaz, Bad Ragaz
  • Klinik Gut, St. Moritz
  • Klinik Schloss Mammern
  • Privatklinik Mentalva, Cazis
  • Merian Iselin Klinik, Basel
  • Clinique La Prairie, Montreux
  • Klinik Pyramide am See, Zürich
  • Waldhotel Health & Medical Excellence, Obbürgen
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

image

CHUV: Claire Charmet folgt auf Nicolas Demartines

Nach einem langen Verfahren holt das Waadtländer Kantons- und Unispital seine neue Generaldirektorin vom Neuenburger Kantonsspital RHNe.

image

KSA: Erster sondenloser Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert

Innovation in der Kardiologie: Am Kantonsspital Aarau wurde der erste sondenlose Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert.

image

Im Emmental entsteht ein neues Gesundheitsnetz

Hinter dem Zusammenschluss stehen das Spital Emmental, Spitex- und Langzeitpflege-Institutionen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.