So nutzen Schweizer Spitäler Blockchain

Künftig könnten Spitäler und Lieferanten Bestellungen von Medizinprodukten über eine Blockchain abwickeln.

, 20. Januar 2020 um 08:30
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Erstmals wurden in der Schweiz Bestellungen von Medizinprodukten über die Blockchain erfolgreich abgewickelt: Das Kantonsspital Winterthur (KSW), das Kantonsspital Baden (KSB), das Kinderspital Zürich und die Spitalregion Fürstenland Toggenburg (SRFT) haben testweise Bestellungen bei Medizinprodukte-Lieferanten durchgeführt. Dies teilt das Startup Xatena mit, das die dazu nötige Infrastruktur in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zur Verfügung gestellt hat.
Blockchain, eine Untergruppe der Analysis Distributed-Ledger-Technologie (DLT), stellt eine dezentrale Datenbank dar. Die Einträge werden in miteinander verketteten Blöcken zusammengefasst. Durch einen Konsensmechanismus und Kryptografie wird die Authentizität und die Unveränderbarkeit der Datenbankeinträge sichergestellt. Die Technologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien im Digital-Health-Wandel und wird im Gesundheitsbereich bereits auch an anderer Stelle eingesetzt.

Dient der Patientensicherheit

Mit der Nutzung einer Permissioned Blockchain, basierend auf der Hyperledger-Technologie, werde die Lieferkette für Medizinprodukte digitalisier- und rückverfolgbar, heisst es. Diese sei heute kaum effizient und für alle Parteien vertrauenswürdig zu gewährleisten. Diverse Implantats- und Fälschungsskandale hätten offenbart, dass das Risiko dabei durch die Patienten getragen werde.
Mit der Identifikations-Nummer (Unique Device Identification, UDI) könne ein Medizinprodukt in der Lieferkette eindeutig identifiziert werden - vom Hersteller über die Logistik bis hin zum Patientendossier. Über die Blockchain sei es möglich, auch die Transaktionsschritte zu verfolgen. Für die Patienten steige mit der Nutzung dieser Technologie die Sicherheit. 
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