SG: Hirslanden droht Streichung von der Spitalliste

Die Klinik Hirslanden Zürich müsste den Anteil zusatzversicherter Patienten markant verringern, um auf der St. Galler Spitalliste zu bleiben.

, 11. April 2017 um 14:37
image
  • spitalliste
  • st. gallen
  • politik
  • spital
  • hirslanden
Der hohe Anteil Zusatzversicherter an der Klink Hirslanden ist nicht nur in Zürich ein Streitpunkt (siehe hier), sondern auch in St. Gallen. Der Regierungsrat hält in einer Antwort auf einen Vorstoss fest, dass der Anteil zu hoch sei und die Klinik Hirslanden die Kriterien für einen Verbleib auf der St. Galler Spitalliste nicht erfülle. 
Dabei hat die Regierung Zahlen zur Spitalliste Akutsomatik veröffentlicht. Danach lag der Anteil der Zusatzversicherten im St. Galler Kantonsspital 2015 bei 21,1 Prozent. Höhere Werte hat etwa die Hirslanden Klinik Stephanshorn (33,2 Prozent). Mit Abstand am meisten Zusatzversicherte wurden von der Hirslanden Klinik Zürich behandelt: 74,9 Prozent.

Die Liste

image
Anteil Zusatzversicherte in Listenspitälern (Quelle: Kantonsrat St. Gallen)
Damit erfülle die Hirslanden Klinik Zürich das Kriterium für einen Verbleib auf der Spitalliste nicht, schreibt die St. Galler Regierung. Der Kanton beabsichtige im Rahmen der Spitalliste 2017 eine Übergangsfrist zu setzen. «Bei Nichterfüllung des Kriteriums nach Ablauf dieser Frist erfolgt eine Streichung», heisst es.
Konkret hat die Regierung als eines von verschiedenen Kriterien einen Mindestanteil an grundversicherten Patienten definiert: Dieser lag 2015 bei 57,2 Prozent. Oder anders kalkuliert: Der Anteil der Zusatzversicherten darf den Wert von 42,8 Prozent nicht überschreiten.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Ich habe die Illusion in die Politik verloren»

Gesundheitsökonom Willy Oggier über Lobbyisten, Mehrfachrollen, Zweiklassenmedizin, Zusatzversicherungen, das Trauerspiel Tardoc und dessen Regisseur Alain Berset.

image

Neuer Leitender Arzt für die Spitäler Schaffhausen

Der Radiologe Wolfgang K. E. Schill wechselt vom Kantonsspital Münsterlingen nach Schaffhausen.

image

In der Stadt Zürich sollen Covid-Tests wieder gratis werden

Zürcherinnen und Zürcher sollen die Möglichkeit erhalten, sich bei Symptomen kostenlos auf Corona testen zu lassen. Der Stadtrat ist ratlos.

image

Kantonsspital kauft Aktien einer Digital-Plattform

Was Medinside vor einer Woche angekündet hat, ist nun geschehen: Das erste öffentliche Spital steigt bei «Compassana» ein.

image

Spitex-Organisationen sollen keine Mehrwertsteuer mehr bezahlen müssen

Die Leistungen aller Spitex-Organisationen in den Bereichen Haushalthilfe und Betreuung sollen künftig von der Mehrwertsteuerpflicht ausgenommen werden.

image

Prämienverbilligung: Nationalrat hält am Ausbau des Systems fest

Anders als der Ständerat will der Nationalrat den Ausbau der Prämienverbilligungen nicht vor sich herschieben. Er hält am indirekten Gegenvorschlag fest.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.