Rolf Gilgen ist zurück als höchster Spitaldirektor

Er hatte dieselbe Stelle schon vor sechs Jahren. Nun übernimmt der Bülacher Spitaldirektor Rolf Gilgen (60) erneut den Vorsitz der Schweizerischen Vereinigung der Spitaldirektorinnen und Spitaldirektoren (SVS).

, 30. Oktober 2019 um 13:48
image
  • spital
  • spital bülach
  • politik
Offenbar hat Rolf Gilgen seine Arbeit als höchster Spitaldirektor gut gemacht. Denn die Schweizerische Vereinigung der Spitaldirektorinnen und Spitaldirektoren (SVS) hat ihn zum Präsidenten gewählt – bereits zum zweiten Mal. Schon von 2007 bis 2013 hatte er das Amt inne.

«Spezialisten treiben die Kosten in die Höhe»

Rolf Gilgen nahm in der Vergangenheit als Spital-Direktor kein Blatt vor den Mund. So äusserte er sich zum Beispiel im «Blick» über «dreiste Forderungen von Ärzten». Spezialisten würden die Kosten in die Höhe treiben. Besonders gefragt waren damals gerade Magen-Darm-Spezialisten und Radiologen.
Einige wenige schwarze Schafe würden diese Situation schamlos ausnützen und zu hohe Löhne fordern, kritisierte er. Einer habe dreist verlangt, dass das Spital die Kosten für den Umzug übernehme oder sich gar an den Fahrkosten vom Wohn- zum Arbeitsort beteilige.

Bei solchen Forderungen: Hart bleiben

«Da müssen wir hart bleiben. Wenn solche Forderungen aufs Tapet kommen, breche ich die Verhandlungen ab, um die Kosten tief zu halten», sagte der Jurist.
Gilgen wird nun Nachfolger von Markus Gautschi, dem Chef der Zürcher Rehazentren. Dieser war während sechs Jahren SVS-Präsident. Der neue «alte» Präsident Rolf Gilgen leitet das Spital Bülach und ist zudem Vorstandsmitglied der Europäischen Vereinigung der Krankenhausmanager EVKM.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Neue Spitaltarife sollen Qualität belohnen

Der Nationalrat will qualitätsabhängige Spitaltarife ermöglichen.

image

Kopfprämien sind endgültig vom Tisch

Das Parlament will am bisherigen System festhalten: Alle sollen die gleichen Krankenkassenprämien zahlen – unabhängig vom Einkommen und Vermögen.

image

Bundesrat genehmigt neue Tarife – und schon hoffen alle auf Änderungen

Fachärzte, Privatspitäler und die Pharma-Industrie finden die Tarife «untauglich» und «schlecht konzipiert».

image

Bund soll Tomographie-Untersuchungen kontrollieren

Zu teure Untersuchungen: Die Eidgenössische Finanzkontrolle fordert mehr Aufsicht. Zu vieles liege im Ermessen der Ärzte und Ärztinnen.

image

Zuerst in die Apotheke statt in den Notfall

Das fordert GLP-Nationalrat und Pflegefachmann Patrick Hässig. Er befürwortet deshalb eine 50-Franken-Gebühr für unnötige Notfallbesuche.

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.